Zum Hauptinhalt springen

Ambivalente Komplimente

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Was ein Film alles ausmachen kann, wenn er sich einmal als handfestes Klischee manifestiert hat, kann man am Beispiel Salzburg sehen. Denn pünktlich zu Weihnachten erhebt der Film "Sound of Music" sein schauerliches Haupt. Die rührende Geschichte der Familie Trapp ist hierzulande weniger bekannt, versetzt aber jedes Jahr in den USA das Publikum in Verzückung.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Folgerichtig muss es in Salzburg zu Weihnachten ein "Hit" sein, dachte man sich beim Nachrichtensender CNN. Dort landete Salzburg auf der Liste der schönsten Orte, an denen man Weihnachten feiern könnte, auf dem soliden vierten Platz. Wermutstropfen bei der Sache ist freilich die eher ambivalente Begründung: Der Salzburger Christkindlmarkt bediene zwar ein Weihnachts-Klischee nach dem anderen, dennoch falle es schwer, seinem Charme nicht zu verfallen. "Zu erwarten ist hier eine Überdosis an Chorgesang, Glühwein, Punsch, Krippenspielen und Lebkuchen." Als ob das Gäste aus den USA jemals gestört hätte.

Gewonnen hat das Ranking übrigens Reykjavik auf Island, wo es nicht einen, sondern gleich 13 Weihnachtsmänner gibt. Auf Platz zwei ist Nürnberg mit dem Christkindlesmarkt und auf Platz drei das weißrussischen Pogost. Dieses fasste eine noch kuriosere Begründung aus: Dort werde so viel Wodka getrunken. Na dann kann ja an Weihnachten nichts mehr schiefgehen.