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AMS verschärft Kontrollen

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Immer mehr Arbeitslose verzeichnet das Arbeitsmarktservice (AMS) in Wien. Wirtschaftsflaute, Personalreduktionen im öffentlichen Dienst, atypische Beschäftigungsverhältnisse und steigende Langzeitarbeitslosigkeit werden den Druck auf den Wiener Arbeitsmarkt 2005 weiter erhöhen, erwartet das AMS.


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"Das Einstellverhalten der Unternehmen ist derzeit sehr zurückhaltend", meint Gerhardt Grundtner, verantwortlich für Marketing und Arbeitsmarktinformation beim AMS Wien. Das Arbeitskräfteangebot steige gleichzeitig, unter anderem aufgrund von EU-Osterweiterung und Pensionsreform. Für 2005 erwartet das AMS Wien daher, dass die Zahl der Arbeitslosen in Wien um ca. 3.000 - 4.000 ansteigen wird. - Im ersten Halbjahr 2004 waren ca. 85.000 Menschen in Wien arbeitslos, 13.000 davon seit über einem Jahr (=langzeitarbeitslos).

Das AMS versucht nun speziell die Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen. So wurde im Sommer am AMS in der Dresdnerstraße in Wien 2 ein Pilotprojekt durchgeführt. Kürzere Betreuungsintervalle (alle 14 Tage) und eine strengere Kontrolle der Bewerbungsaktivitäten der "Kunden" habe die Zahl der Langzeitarbeitslosen dort von 1.800 auf 500 senken können, erzählt die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Wien, Ingeborg Friehs. Dieses "verbindliche Arbeiten" soll daher nun in ganz Wien Schule machen.

Friehs kündigt auch an, dass Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vom AMS künftig individueller abgestimmt und ihr Erfolg stärker kontrolliert werde. Das AMS Wien will außerdem seinen Marktanteil bei der Vermittlung von Arbeitskräften für Unternehmen von derzeit 17% aller offenen Stellen auf 25% bis zum Jahr 2006 ausweiten.

Um die Fördermaßnahmen weiter durchführen zu können, erwartet Friehs, dass das AMS Wien für 2005, genauso wie bereits heuer, ein Förderbudget von etwa 200 Mio. Euro zugesprochen bekommt.