Zum Hauptinhalt springen

Analyse der EU

Von Robert Cvrkal (Bürgerjournalist)

Gastkommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Zypern: Harte Einschnitte im Bankensektor, die auch die Realwirschaft treffen werden. Sowohl ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenrate als auch Massenarmut sind zu erwarten, da die Wirtschaft durch die Bankensperre abgewürgt wurde und viele Folgekonkurse vorprogrammiert sind. Nachdem alle Guthaben über 100.000 Euro empfindliche Verluste hinnehmen werden müssen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Pensionsfonds und damit der kleine Mann kräftig Federn lassen müssen. Der Bankplatz Zypern ist für Jahre ruiniert und die Wirtschaft realistischerweise um ein oder sogar 2 Jahrzehnte zurückgeworfen.  Laut Zyprioten ist natürlich die TROIKA schuld an der Entwicklung.

Griechenland: Rückläufige Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit und Massenarmut sowie eine Jugend ohne Zukunft. Laut IWF ist ein weiterer Schuldenschnitt, diesmal bei den öffentlichen Gläubigern unumgänglich, was die EU-Granden ablehnen, da es sich dabei eindeutig um vorbotene Staatsfinanzierung handelt. Somit wird sich die Lage bei den Hellenen weiter verschlimmern und die Stimmung gegen die TROIKA verschärfen.

Spanien: Per Dekret wurden vor kurzem rund 200.000 Kunden wackelnder Banken teilenteignet. Es handelt sich dabei vor allem um Kleinsparer, denen sogenannte "Participation preferentes" mit dem Argument so sicher wie ein Sparbuch aber Zinsen in Höhe von 6 % von den Bankberatern empfohlen wurden. "Participation preferentes" sind Vorzugsbeteiligungen und eine Bedingung für die ESM-Gelder war, dass diese herabgesetzt werden, wodurch die vermeintlichen Sparer (konnte man ab Euro 100 kaufen)  zwischen 30 und 60 % verloren haben. Bei der Katastophenbank BANKIA ist das Geld defacto überhaupt komplett verloren. Man kann sich vorstellen, dass sich der Hass wieder auf die TROIKA konzentrieren wird, wenn dieser Sachverhalt einmal in der spanischen Bevölkerung die Runde gemacht hat.

Slowenien: Lage ähnlich prekär, wie in Zypern vor wenigen Tagen. PLEITE

Malta: Lage ähnlich prekär, wie in Zypern vor wenigen Tagen. PLEITE

Italien: Weitere Bonitätsabstufungen stehen im Raum und auch hier ist die Lage alles andere als rosig.

Grande Nation: Auch die Franzosen befinden sich in einer Krisensituation, die sich immer mehr verschärft.

Beitrittskandidat Kroatien: Wirtschaft liegt darnieder und wird Geld brauchen.

Auch die einigermaßen haushaltenden Staaten werden mit immer schärferen Argusaugen von den Märkten beobachtet, weil auch diese weitere Belastungen auf Dauer nicht verkraften können.

CONCLUSIO:

Was passiert wenn politische Entscheidungen getroffen werden, welche wirtschaftliche Notwendigkeiten negieren sehen wir derzeit in Europa - die Folge ist eine KRISE die an Dynamik immer mehr zunimmt. Selbstverständlich haben auch Personen, wie Schüssel, Faymann, Merkel Mitschuld an der Entwicklung, weil sie den Südstaaten zusätzliche Gelder zur Verfügung gestellt haben ohne Bedingungen daran zu knüpfen bzw. zu sanktionieren, wenn diese nicht eingehalten wurden. Diese Vorgangsweise hat dazu geführt, dass die maroden Staaten und deren Bevölkerungen geglaubt haben, dass Vereinbarungen nicht das Papier wert sind, worauf sie geschrieben sind und sie auf jeden Fall Anspruch auf Hilfen der Gemeinschaft haben.  Zusätzlich wird von den Regierungen der maroden Staaten der Hass der Bevölkerung auf die TROIKA geschürrt um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Alles andere als ein Explodieren des Pulverfasses EU bzw. ein Auseinanderbrechen der Eurozone ist unter diesen Voraussetzungen reines Wunschdenken.