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Anbieter der Bürgerkarte pleite

Von Helene Kurz

Wirtschaft

+++ Verbindlichkeiten von A-Trust bei rund 5,4 Mio. Euro. | Teilhaber arbeiten an einer Lösung.


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Wien. Das Zertifizierungsunternehmen A-Trust steht mit 5,4 Mio. Euro in der Kreide. Die Firma ist der zentrale Anbieter der Digitalen Signatur, dem elektronischen Ausweis im Internet, der auch "Bürgerkarte" genannt wird. Grund für die finanziellen Probleme sei das mangelnde Interesse der Bürger an diesem Service, berichtete der "Kurier". Bisher nutzen erst 70.000 Österreicher die Digitale Signatur, um etwa Behördenwege via Internet zu erledigen. Nun droht die digitale Pleite.

"Die Entwicklung blieb unter unseren Erwartungen" hieß es aus Eigentümerkreisen auf Anfrage der "Wiener Zeitung". Die wenigen Anwendungen hätten den "Nutzern wenig Nutzen gebracht". Die größten Gesellschafter der Firma A-Trust sind die Banken BAWAG/P.S.K (10,9 Prozent), BA-CA (11,8 Prozent) und Raiffeisen (10,92 Prozent), sowie die Nationalbank, (9,1 Prozent), die Telekom Austria (20 Prozent) und die Wirtschaftskammer Österreich (9,1 Prozent).

Gestern, Freitag, trafen die Eigentümer zu einer Krisensitzung zusammen, um über das weitere Schicksal der Firma zu entscheiden. Die Sondersitzung wurde aber ohne Ergebnis unterbrochen. Am Montag wird laut A-Trust weiterverhandelt.

Ringen um Fortbestand

Dem Vernehmen nach ist die Wirtschaftskammer bereit, die Zertifizierungsfirma zu retten. Man bemühe sich um eine gemeinsame Lösung, betonte auch Raiffeisen. Andere Gesellschafter wiederum blockieren und wollen A-Trust keine weiteren Finanzspritzen mehr erteilen, ist aus Teilhaberkreisen zu hören.

Die Digitale Signatur ist ein Code aus Buchstaben und Zahlen, der auf einer Chipkarte gespeichert wird. Sie ist wesentlicher Bestandteil der "Bürgerkarte", mit der die Identifikation bei Behörden oder die sichere Abwicklung von Bankgeschäften im Internet möglich ist. Anfang 2003 wurden die ersten Karten ausgegeben.