Diskonter Aldi eröffnet vier Filialen in der Schweiz. | St. Gallen. Nun soll Geiz auch in der Schweiz geil werden. Aldi eröffnet am Donnerstag die vier ersten Filialen auf der Hochpreisinsel, die nicht der EU angehört. Vorsichtshalber sperrt der deutsche Diskonter seine neuen Geschäfte sämtlich in der Nähe der deutschen Grenze auf. Damit fischt er Kunden auch in seinem eigenen Becken: Viele Schweizer fahren bereits seit langem zum Einkaufen nach Deutschland, auch zu Aldi.
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Doch Aldi begnügt sich nicht mit den vier Filialen. Weitere 40 Läden im ganzen Land sollen folgen. Der Discounter folgt dabei seiner bereits anderswo erfolgreichen Philosophie. Auf bis zu 900 Quadratmetern soll eine überschaubare Zahl von 700 Produkten auf einfache Weise angeboten werden. Die Produkte kommen zu drei Vierteln aus dem Ausland, zu einem Viertel aus der Schweiz. Sie sind zu einem großen Teil Eigenmarken des Unternehmens. Die Aldi Suisse AG gehört zu Aldi Süd, zu dem außer West- und Süddeutschland auch die Filialen in Grossbritannien, Irland, USA und Australien sowie Hofer in Österreich gehören. Bisher hat das Unternehmen bereits 300 Beschäftigte in der Schweiz.
Auch Lidl will
in die Schweiz
Auch Aldis Konkurrent Lidl will in die Schweiz. Doch anders als Aldi, der sich in bestehende Immobilien eingemietet hat, will Lidl eigene Verteilzentren auf der grünen Wiese bauen. Doch da ist das Unternehmen bereits an zwei Standorten auf den Widerstand der Anwohner geraten. Seine Expansion ist derzeit gebremst, das Unternehmen will aber nicht aufgeben.
Die Platzhirsche haben sich bereits auf die beiden Diskonter vorbereitet. Marktführer Migros verstärkt seine M-Budget-Linie für das kleine Portemonnaie. Der Zweitplazierte, Coop, hat neu seine Linie Prix Garantie eingeführt. Denner, der einzige große einheimische Diskonter, hat sich durch die Übernahme der PickPay-Läden vom deutschen Rewe-Konzern gestärkt. Rewe hat sich damit nach einem kurzen Intermezzo wieder vom Schweizer Markt verabschiedet. Insgesamt wird daher nicht damit gerechnet, dass Aldi und Lidl große Marktanteile gewinnen können. Aber die Preise auf der Hochpreisinsel haben sie bereits vor ihrem Markteintritt spürbar gesenkt.
Umgekehrt will auch die Migros wieder im Ausland grasen. Sein neuer Chef, Herbert Bolliger, hat angekündigt, nach Standorten in Süddeutschland zu suchen. Allerdings will er nur in den grenznahen Raum. Eine Expansion nach Österreich war vor mehreren Jahren gescheitert.