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Angst als Helferin

Von Peter Bochskanl

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Der Tatort-Krimi "Die Unsichtbare" in ORF 2 und ARD bot Sonntag einen bestürzenden Einblick in das von Abschiebungsangst geprägte Leben der Ausländer, die hier illegal leben. Während Anne Will danach im deutschen Sender die Ausländerpolitik direkt zum Thema einer sachlichen und aufschlussreichen Diskussion machte, landete das gleichzeitige "Im Zentrum" zum Teil an ebendiesem Punkt. Allerdings mit weniger Tiefgang, war doch zur (etwas diskriminierenden) Frage "Grüne im Rathaus - Regieren um jeden Preis?" eingeladen. In der munteren, weil ausnahmsweise nicht im Parteienproporz besetzen Runde ging es erfrischend kontroversiell zu.


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So musste sich Alexander Van der Bellen mühsam gegen den Vorwurf des "Presse"-Redakteurs Rainer Nowak verteidigen, er habe die Wähler getäuscht, weil er mit dem Versprechen, in den Gemeinderat einzuziehen, zwar die meisten Vorzugsstimmen eingeheimst hatte, aber das Wiener Mandat nun nicht annimmt. Was auch sein Parteifreund Johannes Voggenhuber nicht verstehen konnte. Van der Bellen machte in Optimismus, setzte aber auch auf die Angst: Rot-Grün in Wien müsse funktionieren, weil die Strache-FPÖ sonst bei den nächsten Wahlen noch mehr zulegen würde.

Immerhin überlagerte Rot-Grün wenigstens am Sonntagabend die Kritik an Rot-Schwarz von Altkanzler Franz Vranitzky ("Sparpaket nicht ausgewogen"), seinem seinerzeitigen Vize Erhard Busek ("Bundespolitik existiert nicht mehr"), von WKO-Chef Christoph Leitl (der einen TV-Spot gegen das Sparpaket schalten ließ) und die von Gallup erhobene 66-prozentige Unzufriedenheit mit dem Kabinett Faymann-Pröll.