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Angst um unsere Kinder

Von Ina Weber

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Ob Sozial-Reportage, Sozial-Porno oder einfache Berichterstattung zu sozialen Themen - das Fernsehen gibt einen immer größeren Einblick in das Leben von Kindern und Jugendlichen. Doch was man hier zu sehen bekommt, lässt einen schwer schlucken. Wenn eine 17-Jährige in "Teenager werden Mütter" keine Ahnung hat, wer der Vater ihres Kindes ist, das ihr gerade von ihrer Mutter weggenommen wurde, und sie apathisch nickt, wenn ihr arbeitsloser Freund ihr rät, endlich herauszufinden, wer der Vater ist, um Alimente zu bekommen.


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Eine andere junge Mutter zu ihrem kleinen Sohn sagt: "Gell, wir brauchen den Papa nicht." Denn dieser hat sich einmal mehr aus dem Staub gemacht. Dann ist das junge Teenager-Paar, das jeder für sich nie einen Halt im Leben hatte, weil sowohl sie als auch er schon von klein auf zwischen Mama, Papa und Pflegeeltern pendeln mussten, noch der geringste Schock. Denn obwohl sie beide mit ihren Schicksalen völlig allein im Leben dastehen, wollen sie versuchen, eine Familie zu sein. Ihr Kind soll mit Mama und Papa aufwachsen, so ihr größter Wunsch.

Die kleinen Kinder, die in "Single mit Kind sucht" mitansehen müssen, wie zwei Frauen im Buhlen um einen Mann aufeinander hinhacken, macht den medialen Eindruck über die Verantwortung der Eltern gegenüber ihren Kindern auch nicht besser. Den Rest gab das Magazin "direkt" mit seinem Beitrag über Kindesentführung. Das ORF-Team testete, wie leicht oder schwer es ist, ein Kind in ein fremdes Auto zu locken. "Ich mache Bilder für ein Kindermoden-Magazin, magst Du mitkommen?", wurde gefragt. Und sie gingen alle mit, ins fremde Auto. Die Eltern, die sich während der Aktion versteckten, waren geschockt. Der Zuseher ebenso.