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Brasiliens Parlamentspräsident Cunha soll Millionen an Schmiergeldern angenommen haben.
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Der brasilianische Parlamentspräsident Eduardo Cunha muss sich im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den Ölkonzern Petrobras vor dem Obersten Gericht des Landes verantworten. Das Gericht hat die Klage der Staatsanwaltschaft einstimmig angenommen.
Cunha wird vorgeworfen, umgerechnet 4,5 Millionen Euro Schmiergeld angenommen und Geld in der Schweiz versteckt zu haben.Er ist der erste Politiker im Petrobras-Skandal, der sich trotz seiner Immunität vor dem Obersten Gericht verantworten muss. In den riesigen Korruptionsskandal sind dutzende Abgeordnete, Gouverneure und frühere Wahlkampfmanager sowie Unternehmensführer verwickelt. Cunha gehört der rechtsliberalen Partei der Demokratischen Bewegung (PMDB) an. Er hat bereits angekündigt, er werde sein Mandat nicht freiwillig aufgeben.
Cunha ist der politische Hauptgegner von Präsidentin Dilma Rousseff von der regierenden Arbeiterpartei (PT), die in der Petrobras-Affäre ebenfalls stark unter Druck steht. Er ist der Initiator eines Amtsenthebungsverfahrens gegen die Staatschefin, das aber vorläufig vom Obersten Gericht gestoppt wurde.