Gegen jenen Soldaten, der im Jahr 2007 eine Aufnahme eines umstrittenen Irak-Einsatzes weitergegeben hatte, wurde nun vom US-Militär Anklage erhoben. Die ihm vorgeworfenen Vergehen umfassen laut Armee "Geheimnisverrat" und "Gefährdung der nationalen Sicherheit".
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Das aus dem Juli 2007 stammende Video wurde im April dieses Jahres im Internet veröffentlicht und zeigt einen US-Kampfhubschrauber beim Beschuss einer Gruppe von Zivilisten in Bagdad.
Die Soldaten hielten die Passanten für bewaffnete Aufständische und baten um Schusserlaubnis, die auch erteilt wurde. In der Gruppe befanden sich auch zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, die eine Kamera mit sich führten, welche offenbar mit einer Waffe verwechselt wurde. Nach dem ersten Beschuss hielt ein Kleinbus an, um den Verletzten zu helfen. Nach einigen Sekunden wurde jedoch auch auf diesen geschossen. Bei dem Einsatz wurden mindestens zwölf Menschen getötet und zwei Kinder verletzt. Im Mitschnitt sind Kommentare von Soldaten wie "schau dir die toten Bastarde an" zu hören.
Zivile Opfer bei US-Militäreinsatz in Bagdad
Der 22-jährige Bradley M. spielte das Video der auf Veröffentlichung sensibler Informationen spezialisierten Webseite "WikiLeaks" zu. Momentan befindet er sich in einer Haftanstalt in Kuwait.