Zum Hauptinhalt springen

Ankläger Kartnig

Von Francesco Campagner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der Entertainer-Nachwuchs des ORF kommt aus dem Sportbereich. Die Nummer 1 ist Armin Assinger. Der Kärntner ist omnipräsent. Als Nummer 2 versucht der ORF, Assingers Ko-Kommentator bei den Skirennen, Robert Seeger, zu etablieren. Der Grazer darf heute Abend mit dem "Millionenshow"-Star sogar den "Domino-Day"-Event mitmoderieren.

Dritter im Bunde ist Hannes Kartnig. Der Präsident des ehemaligen österreichischen Parade-Fußballklubs Sturm Graz darf regelmäßig im ORF auftreten. Allerdings ist die passende Sendung noch nicht gefunden. Am Mittwochabend durfte der Steirer im Abend-Sport seine Show abhalten. Der Mann, der einst für weltmännisches Auftreten im Zigarrenrauch und DJ-Ötzi-Sound bekannt war, wirkte diesmal wie Joe Cocker nach der Haftentlassung: verknittertes Gesicht, widerspenstige Haarpracht und ein stacheliger Dreitagebart. Seine Botschaft predigt er wie Abraham a Sancta Clara forsch und direkt.

Seit der ORF statt Sturm Graz nur mehr dessen Präsidenten zeigt, habe er viel Geld verloren, klagt Kartnig. Die Sponsoren seien unzufrieden und der Werbewert des Tabellenvorletzten geschwunden.

Nun will der Klagende klagen und scheint damit dem ORF indirekt die perfekte Show vorzuschlagen. Eine Gerichtssaalsendung "Ankläger Hannes Kartnig" wäre nett, schließlich braucht jeder Entertainer seine Bühne und will nicht in Kurzsendungen verheizt werden.