Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
In "Treffpunkt Kultur" am Montag in ORF 2 waren Anlässe zu begehen, vor allem einmal der Internationale Frauentag. Dazu präsentierte Karin Resetarits, in mehreren nach Jahrzehntengruppen
zusammengefaßten Filmsequenzen, die "tollsten Frauen des Jahrhunderts" und hatte, als Kommentatoren und Gesprächspartner zum Gezeigten und als Vertreterinnen dreier Generationen, die
Schauspielerinnen Elisabeth Epp, Elisabeth Orth und Anne Bennent ins Studio geladen. · Zu bemerken ist dazu:
Der Einleitungsfilm zeigte vieles, nur keine Frauen (und schon gar nicht "tolle") und war nicht nur wegen der Länge, sondern vor allem wegen des augeneinschlagenden Schnittes nach Videoclip-Manier
nicht anregend, nur anstrengend. Dann folgte die Sequenz über die Frauen der neunziger Jahre, und danach die erste Frage an die 89jährige Elisabeth Epp. Sie redete überlegt und zurückhaltend, wie das
eben ihre Art ist. Nicht aber jene von Karin Resetarits, die ihr ins Wort fiel und es ihr abschnitt. Elisabeth Orth konnte, Gott sei Dank, sich dessen besser erwehren und ihrer Meinung Gehör
verschaffen. Wie ersehnte Antworten auf nicht gestellte Fragen klangen da die Schlußbemerkungen. Elisabeth Epp: "Man sollte versuchen zu sein, wie man sein sollte." und Anne Bennent: "Wir sind zu
schnell, ein bißchen weniger, langsamer und tiefer."
Der zweite zu begehende Anlaß war, daß Frau Resetarits das letzte Mal "Treffpunkt Kultur" moderiert hat. Ob sie wohl die Worte ihrer Gäste beherzigen wird . . .?