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Anräumen mit Marie Kondo

Von Christina Böck

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Sie ist die Nemesis aller Nippes-Liebhaber und Kitsch-Sammler. Und auch aller "Das-passt-mir-irgendwann-noch"-Kleiderhorter. Marie Kondo, die japanische Aufräumspezialistin. Ihr Buch "Magic Cleaning" und ihre Dokuserie auf Netflix haben einen Ausmist-Hype ausgelöst. Die Leute fragten sich landauf landab, wie von Kondo geheißen, ob ihr gesammelter Ramsch noch "den Funken der Freude entzünde", und füllten, weil Funke eigentlich fast immer erstorben, alsbald die Lager der Second-Hand-Geschäfte. Marie Kondo selbst beschreibt das freilich so: Bei ihrer Aufräummethode ginge es mitnichten darum, allen Tinnef loszuwerden. Es ginge nur darum, "die Sensibilität dafür zu erhöhen, was einem Freude bringt". Und: "Wenn man einmal fertig ist mit dem Aufräumen, dann hat man den Raum dafür, bedeutungsvolle Dinge, Menschen und Erfahrungen in seinem Leben willkommen zu heißen."

Und weil Marie Kondo so eine nette, freundliche Person ist, kann sie auch da Abhilfe schaffen. Denn seit kurzem hat sie auf ihrer Homepage einen Shop, wo man so bedeutungsvolle Dinge erwerben kann. Es gibt etwa kleine Stimmgabeln, die man gegen Kristalle schlägt, irgendwas mit innerer Balance. Oder eine Tragetasche für Blumensträuße, eine praktische Innovation, die natürlich sehr viel mehr Existenzberechtigung hat als die Armeen von Raclettegrills, die man zwar auch nie verwendet hat, aber die ja keinen Freudenfunken mehr gezündet haben. Um die 40 Euro kostet das gute Stück übrigens.