Betrieb von drei Terminals ausgeschrieben. | Konzession wird für 17 Jahre erteilt. | Wien. Die Flughafen Wien AG (FWAG) wird den türkischen Antalya Airport nicht übernehmen. Bei der kommenden Woche beginnenden Auktion werden lediglich Betriebs-Konzessionen für drei Terminals vergeben. Die Wiener prüfen eine Bewerbung, müssten jedoch tief in die Tasche greifen.
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"Es geht um keine Beteiligung am Flughafen Antalya", stellt FWAG-Kommunikationschef Michael Kochwalter gegenüber der "Wiener Zeitung" klar. Laut FWAG sind Konzessionen für zwei internationale und ein nationales Terminal am türkischen Airport ausgeschrieben. Ob man mitbieten wolle, sei noch nicht entschieden: "Wir prüfen noch."
Damit hat das Rätselraten rund um das Auslands-Engagement der FWAG zunächst ein Ende: Einige Medien hatten zuletzt in ausführlichen Berichten eine mehrheitliche Übernahme des Antalya Airports durch die Wiener in Aussicht gestellt. Der Touristen-Flughafen an der türkischen Riviera (siehe Grafik) dürfte aber in staatlicher Hand bleiben.
Dennoch kann die FWAG in Antalya auf gute Geschäfte hoffen. Die vom türkischen Verkehrsministerium ausgeschriebenen Konzessionen für den Terminal-Betrieb werden für 17 Jahre vergeben. Brancheninsider gehen davon aus, dass der Flughafen, beständig "im hohen einstelligen Bereich" wachsen werde. Bereits im Vorjahr hat man rund 16 Mio. Passagiere abgefertigt - fast gleichviele wie in Schwechat.
Meinl Airports winkt ab
Die Möglichkeit, mitnaschen zu können, müssten sich die Wiener allerdings einiges kosten lassen. Aus informierten Kreisen heißt es, die türkischen Behörden würden mit einem Auktionsergebnis von ein bis zwei Mrd. Euro rechnen.
Die Abgabefrist für Bewerbungen läuft am 12. April aus. Als Konkurrenten der FWAG gelten der Flughafen Singapur, der deutsche Flughafenbetreiber Fraport und der türkische Baukonzern TAV. Ein - als möglicher Mitbieter gehandelter - Investor hat jedoch bereits abgewunken: "Wir interessieren uns derzeit nicht für den türkischen Markt", erklärt Roman Himmler, Vorstand von Meinl Airports International (MAI). Antalya sei "auf keinen Fall" jener geheimnisvolle "Big Hit", den die knapp vor dem Börsendebüt stehende MAI zukünftigen Investoren in Aussicht gestellt hat.
Chancen sind intakt
Branchenkenner geben der FWAG gute Chancen, bei der Konzessionsvergabe zum Zug zukommen. Unbestätigten Gerüchten zufolge könnten die Wiener nämlich den türkische Airport-Betreiber Celebi als Partner an Bord haben. Luftfahrtexperten halten in Hinblick auf staatlich organisierte Ausschreibungsverfahren die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen für unerlässlich.