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Bestimmte Antibiotika können in größeren Mengen in den Schweiß gelangen, was zur Bildung von resistenten Bakterien auf der Haut des Patienten führt. Nach Angaben von Niels Höiby und Mitarbeitern von der Universität Kopenhagen handelt es sich dabei um Medikamente aus der Gruppe der Cephalosporine wie Ceftazidim und Ceftriaxon, die häufig bei Erkrankungen der Atmungsorgane oder der Harnwege verschrieben werden ("Antimicrobial Agents and Chemotherapy, "New Scientist" vom 30. September 2000).
In den Achselhöhlen und an anderen Körperstellen, wo Menschen stark schwitzen, wird dadurch der Großteil der auf der Haut lebenden Bakterien getötet, die wenigen überlebenden sind dann gegen dieses Medikament immun (resistent) und können durch bloße Berührung, etwa einen Händedruck, auf andere Personen übertragen werden.
Die Forscher vermuten, dass dies ein bisher nicht erkannter Weg ist, wie sich resistente Bakterien in Spitälern verbreiten. Sie empfehlen deshalb, nach Möglichkeit auf andere Medikamente auszuweichen. Sollte das nicht möglich sein, müsse die Übertragungsgefahr durch geeignete Maßnahmen (Isolierung des Patienten, Aufklärung der Besucher usw.) vermindert werden.