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Die großen IT-Konzerne haben von Anbeginn an ein großes Thema: den Umweltschutz. Allen Initiativen zum Trotz sind sie nicht viel grüner als vor ein paar Jahren. Nun hat Apple bei seiner iPhone- 12-Präsentation dem Thema einen neuen Dreh gegeben. In den (Sozialen) Medien sorgte die Entscheidung, das iPhone erstmals ohne Ladegerät und Ohrhörer zu verkaufen, für Diskussionen. Dieser Schritt sei aus Umweltschutzgründen erfolgt, sagt der Konzern.
So weit, so gut, auch dass Apple dadurch selbst Millionen Dollar einspart, soll so sein. Man könnte es auch an die Kunden weitergeben oder die Beschäftigten, aber wer weiß, was noch kommt. Was Apple nicht so laut gesagt hat: Die Kunden müssen neues Zubehör kaufen. Wieder Geld ausgeben, auch ist die Entsorgung noch funktionierender Komponenten wenig umweltfreundlich. Aber der Logik des Marktes folgend, muss stets neu gekauft werden. Und dann natürlich mit proprietären Anschlüssen. Analysten gehen davon aus, dass es bald keine Anschlüsse mehr geben wird: kabellose Kopfhörer und drahtloses Laden. Dann hätten es alle Hersteller ausgesessen und viel Geld verdient. Warum gibt es seit Jahrzehnten keine gemeinsamen Standards für Anschlüsse, Zubehör und Kompatibilität im Allgemeinen? Vielleicht, weil es weniger Geld brächte? Nein, wegen der Qualitätsansprüche natürlich und weil man die Umwelt immer schon besser retten und schützen wollte als der Mitbewerb, der außerdem immer schon nur auf den eigenen Vorteil aus war - ach, diese Ausreden, wie sie nerven.