Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Mülls sind Verpackungen. Um die Entsorgung der vielfältigen Produkthüllen - im letzten Jahr stieg die Sammelmenge um 2% auf 633.700 t - ist die ARA (Altstoff Recycling Austria) AG bemüht. Die ARA ist im Eigentum von Industrie und Handel und hatte den Auftrag des Aufsichtsrates, die wirtschaftliche Effizienz zu steigern.
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Diesem Wunsch der Eigentümer konnte im letzten Jahr entsprochen werden. "Von 1999 auf 2000 gab es eine Tarifreduzierung von 318 Mill. Schilling", erklärte ARA-Vorstand Christian Stieglitz gestern vor Journalisten. Für 2001 plant er sogar die "größte Tarifsenkung von 350 Mill. Schilling".
Der Umsatz 2000 war entgegen der Erwartungen um 246 Mill. Schilling höher und betrug 2,54 (1999: 2,69) Mrd. Schilling. Das relativ geringe Minus von 151 Mill. Schilling konnte durch 921 Neukunden - mittlerweile sind 12.348 Unternehmen unter Vertrag - und die Steigerung der lizensierten Abfallmengen erwirtschaftet werden. Unter den neuen Lizenzpartnern befindet sich auch der E-Commerce-Anbieter Amazon Logistik GmbH.
Die Altstoffe gliedern sich in 54% Kunststoff, 21% Papier und Karton, 9% Glas 10%Metall, 5%Materialverbund und 1% Holz. Die eine Hälfte des Kunststoffes dient Industrieanlagen als heiß begehrter Brennstoff (z.B. Lenzing oder Zementindustrie), die andere Hälfte wird als minderwertiges Plastik wiedergeboren.
Leo Schreiber, ARA-Aufsichtsratspräsident und Generaldirektor von Coca-Cola Baverages Austria, ist froh, dass das Zwangspfand für PET-Flaschen nicht eingeführt wurde. Er verweist auf Deutschland, wo die Wirtschaft ihr Gewicht gegen die Verpackungsabgabe stemmt. Eine von der ARA in Auftrag gegebene Studie zeigt: Die Kunden bevorzugen Mehrweg-, kaufen aber Einwegflaschen. Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität deutet Greenpeace-Abfallexperte Herwig Schuster als vom Handel produziert: "Die Supermärkte führen oft keine Pfandflaschen oder haben sie im untersten Regal versteckt."