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Arbeitslosigkeit steigt weiter

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich im Oktober weiter gestiegen. Ende des Monats waren 224.637 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt, das ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 1.003 oder 0,4%, teilte gestern das Wirtschaftsministerium mit. Während die Zahl der arbeitssuchenden Männer um 1,3% sank, stieg jene der Frauen um 2,4%.


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Der Oktober-Wert ist in absoluten Zahlen gemessen der höchste seit 20 Jahren. Gegenüber September 2004 wurden um 7,7% mehr Arbeitslose registriert.

Weiterhin stark gestiegen sind im Oktober die Schulungen, und zwar im Jahresvergleich um 11,5% auf 48.992 Betroffene. Rechnet man die Schulungen zu den offiziellen Arbeitsmarktzahlen dazu, waren im Oktober 273.629 Österreicher auf Jobsuche.

Frauen sind die Verliererinnen am Arbeitsmarkt. Während die Arbeitslosigkeit bei Männern um 1,3% auf 116.566 Betroffene sank, nahm die der Frauen um 2,4% auf 108.071 Jobsuchende zu. Rückläufig ist die Zahl der jugendlichen und älteren Arbeitslosen. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, nämlich um 2.529 bzw. minus 12,1%.

Viele in Schulungen

Die Arbeiterkammer spricht von einen "Negativrekord", der jenen des Vorjahres um 6.000 Personen übertrifft.

Das scheinbare Stagnieren sei nur darauf zurückzuführen, dass immer mehr Betroffene in Schulungsmaßnahmen gesteckt werden. Die Statistik werde vor allem bei den Jungen bis 25 Jahren und Älteren durch Schulungen und vorgezogene Pensionierungen beschönigt, kritisiert die AK. "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Älteren wurde zusätzlich durch einen Anstieg der Pensionsvorschüsse und des Altersüberganggeldes erreicht." AK-Präsident Herbert Tumpel verlangt deshalb von der Regierung im nächsten Jahr 60 Mio. Euro für Arbeitsmarktförderung und ein Sonderprogramm für Frauen.

Stark gestiegen ist die Arbeitslosenzahl im Westen (Vorarlberg: +15%, Tirol +5,5%). In Niederösterreich wurde ein Plus um 3,6% verzeichnet. Einen Rückgang gab es in Wien (-3,4%), in der Steiermark (-2,8%) und in Kärnten (-0,9%).