Steigende Zahl offener Stellen. | Männer und Jugendliche profitieren vom Aufschwung. | Wien. Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist weiterhin rückläufig - nun bereits zum 13. Mal in Folge. Im März waren 252.587 Menschen arbeitslos gemeldet, das ist ein Minus von 5,2 Prozent bzw. 13.733 Personen. Auch die Zahl der Schulungen hat sich deutlich verringert, und zwar um 17,3 Prozent bzw. 14.502 Personen auf 69.515 Menschen.
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Trotzdem waren insgesamt 322.102 Menschen ohne Job (Arbeitslose plus Schulungsteilnehmer), was einem Rückgang von 8,1 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Die nationale Arbeitslosenquote belief sich Ende März auf 6,9 Prozent (-0,5 Prozentpunkte), nach EU-Definition auf 4,3 Prozent.
Mehr offene Stellen
Die um 16,4 Prozent steigende Zahl an offenen Stellen (+4.602 auf 32.685) steigert die Chancen, eine neue Stelle zu finden, teilte das Sozialministerium am Freitag mit.
Auffallend stark ist im abgelaufenen Monat die Zahl der Arbeitslosen im Tourismus gestiegen: Hier gab es ein Plus von 10,5 Prozent, das jedoch auf den Ostereffekt zurückzuführen ist: Voriges Jahr fiel der Monatswechsel in die Karwoche, wodurch Hochsaison im Tourismus herrschte. Der Saisoneffekt bewirkte auch, dass die Frauenarbeitslosigkeit um 2,6 Prozent (+2.742) zulegte, schließlich arbeiten im Tourismus viele Frauen. Inklusive Schulungen (-6.002 ist jedoch auch die Frauenarbeitslosigkeit um 3.260 gesunken.
Männer und Jugendliche profitieren vom Aufschwung
Nach wie vor sinkt die Arbeitslosigkeit in der Industrie (-23,8 Prozent) und am Bau (-19,6 Prozent) am stärksten - diese beiden Branchen wurden im Vorjahr hart von der Wirtschaftskrise getroffen. Vom Aufschwung profitieren hauptsächlich Männer: Die Männerarbeitslosigkeit ist im März um 10,1 Prozent (-16.475) auf 146.275 Personen zurückgegangen. Die Frauenarbeitslosigkeit ist dagegen um 2,6 Prozent gestiegen. Überdurchschnittlich stark ist hingegen die Jugendarbeitslosigkeit zurückgegangen, und zwar um 7,5 Prozent auf 38.377.
Mehr Arbeitslose in Wien und Tirol
Im Bundesländer-Vergleich haben es Tirol und Wien im März am schlechtesten erwischt. In Tirol stieg die Arbeitslosigkeit saisonbedingt um 4,1 Prozent, in der Bundeshauptstadt gab es sogar einen Zuwachs von 8,5 Prozent (+6.291). Da aber in Wien 8.073 Personen weniger in Schulungen waren, bleiben unterm Strich ein Minus.
Den prozentuell stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit hatte diesmal Vorarlberg zu verbuchen (-21,3 Prozent), gefolgt von Oberösterreich (-18,0 Prozent) und der Steiermark (-15,9 Prozent). Alle drei sind industriegeprägte Bundesländer, in denen es im März auch mehr offene Stellen gab. Einen besonders starken Anstieg von 51,7 Prozent hatte hier Kärnten zu vorzuweisen. Auch in Salzburg (+42,1 Prozent), der Steiermark (+39,2 Prozent) und Vorarlberg (+35,1 Prozent) gab es viel mehr offene Stellen als im Vorjahr. Weniger Jobs gab es hingegen im Burgenland (-6,0 Prozent) und in Wien (-14,6 Prozent).
Weniger Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also jener Menschen, die länger als 12 Monate beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt waren, ist um März um 32,2 Prozent zurückgegangen. 55.900 Personen hatten eine Einstellzusage (+0,9 Prozent), die durchschnittliche Verweildauer belief sich auf 94 Tage.
Luxemburg hat die wenigsten Arbeitslosen
Im EU-Arbeitslosenquoten-Vergleich fiel Österreich im Februar mit 4,8 Prozent auf Rang drei zurück. Die niedrigste Quote hatten nach Eurostat-Angaben vom Freitag die Niederlande mit 4,3 Prozent vor Luxemburg (4,5). Der Schnitt der EU-27 lag im Februar bei 9,5 Prozent, in der Eurozone bei 9,9 Prozent. Spanien wies die höchste Arbeitslosenrate mit 20,5 Prozent auf. Österreich verzeichnete im Jänner gemeinsam mit den Niederlanden mit je 4,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote und war damit Spitzenreiter.