Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der ORF erhebt nicht nur den Anspruch, für alle seine Seher da zu sein, sondern er ist auch bestrebt, diesen Anspruch zu erfüllen. Was hat das zur Folge? Zum Beispiel einen "Volltreffer". So lautete die erste von 15 neuen Folgen der (angeblich sehr beliebten, s.u.) TV-Serie "Schlosshotel Orth", welche am Montagabend zur "Prime Time" ausgestrahlt wurde. Wie voll der Treffer auch immer gewesen sein mag, an mir ist er glatt vorbeigegangen, denn das "Schlosshotel Orth" ist, wie man heute ja selbst schon in Puntigam, Göss und Schwechat sagt, nicht mein Bier. Vielleicht deshalb, weil ich Gmunden und Umgebung so gut kenne, dass ich den traunseetiefen Gegensatz zwischen Kunst und Natur, oder genauer gesagt: zwischen Fernsehschein und Weltwirklichkeit klar zu erkennen vermag.
Apropos verblüfft. Eben dies hat es mich, als ich in einer TV-Programmzeitschrift las, dass die gleichzeitig auf ORF 1 laufende "Millionenshow" dem "Schlosshotel Orth" arg zugesetzt, d. h. "400.000 Zuschauer gekostet" habe. Gar so beliebt, wie seine Produzenten uns glauben machen wollen, ist dieser "Serien-Dauerbrenner" offenbar doch nicht, wiewohl "Quizstar Armin Assinger verrät: 'Mir gefällt Albert Fortell als Schauspieler ausgesprochen gut.' " Aber die Quoten lügen nicht. Armin hat mehr Fans als Albert, und um die 400.000 Zuschauer wiederzugewinnen, gibt's wohl nur ein Mittel: Assinger muss in die nächste "Schlosshotel"-Staffel eingebaut werden. Vielleicht als ausgesprochen wissbegieriger Fan von Fortell.