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Es gibt Sportler, die sind einfach unverbesserlich - oder dumm. Und Lance Armstrong ist einer von ihnen. Auf die Frage eines Reporters der französischen Tageszeitung "Le Monde", ob er während seiner aktiven Zeit auch ohne Doping in der Lage gewesen wäre, Top-Leistungen zu liefern, meinte er: "Es kam darauf an, welche Rennen man gewinnen wollte. Bei der Tour de France? Nein! Unmöglich, die ohne Doping zu gewinnen. Das ist ein Ausdauerbewerb, bei dem der Sauerstoff entscheidend ist. Ich habe das Doping nicht erfunden. Ich war einfach nur Teil des Systems, ich bin nur ein Mensch. Doping wird es immer geben, das ist leider die Realität."
Das Signal, das Armstrong mit dieser Aussage aussendet, ist verheerend und problematisch. Und das vor allem mit Blick auf den Nachwuchs. Dass er da die Jugend indirekt zum Dopen aufruft, ist schlimm genug. Noch übler ist aber sein Unvermögen, Charakter zu zeigen, einen begangenen Fehler zu bereuen und Verantwortung für sein Tun zu übernehmen.
Der Grund für sein Handeln ist rätselhaft. Außer man nimmt an, Armstrong leidet - zumal seine Doping-Karriere vorbei ist - unter schwerem Sauerstoffmangel. Das würde so einiges erklären.