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"Wir müssen gemeinsam Finanzdienstleistungen aufbauen, die es den Armen ermöglichen, ihr Leben zu verbessern." Mit diesen Worten eröffnete UNO-Generalsekretär Kofi Annan das Uno-Jahr das "International Year of Microcredit". Bekannt wurde diese Geschäftstätigkeit durch die 1974 gegründete Grameen Bank in Bangladesch, welche mit Kleinstkrediten an arme Frauen Hilfe zur Selbsthilfe anbietet.
Die inzwischen vier Millionen Kreditnehmerinnen sind längst nicht mehr die einzigen, die von Microfinance profitieren. Es gibt weltweit 500 Millionen Kleinunternehmer. 41 Millionen, verteilt auf 65 Länder, erhielten in den vergangenen zehn Jahren Kredite. Das Markpotential von Microfinance wird auf jährlich 50 Milliarden Dollar geschätzt.
In ländlichen Gebieten schließen sich oft Kleinunternehmer zusammen und tragen - ähnlich wie bei uns vor 100 Jahren bei den Raiffeisenbanken - gemeinsam die Verantwortung für einen Kredit. Diese Ringe sind dank der Solidarhaftung sehr zuverlässig.
Damit ist Microfinance zu einem wichtigen Instrument der Armutsbekämpfung und der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung geworden. Der Erfolg der Mikrofinanzinstitute beweist, dass die Armen kreditwürdig sind und einen hohen Sparsinn haben. Die Rückzahlungsquote ist hoch und oft durch Gruppenbürgschaften abgesichert. Immer mehr Investoren suchen diese Möglichkeit, ihr Geld sozial anzulegen, ohne auf Rendite verzichten zu müssen.
http://www.yearofmicrocredit.org