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Armutszeugnis oder Grund zur Freude?

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Einen Sieger gab es am Freitag bereits vor dem Anpfiff zum Nations-League-Spiel zwischen Österreich und Frankreich. Denn finanziell durfte sich der ÖFB die Hände reiben. Ein volles Happel-Stadion, ein Brutto-Erlös von rund 1,3 Millionen Euro, damit bleibt laut Geschäftsführer Bernhard Neuhold nach Abzug der Kosten für Stadionmiete, Sicherheitsdienst und Catering ein sechsstelliger Betrag im mittleren bis hohen Bereich übrig.

Erstmals seit dem Test gegen Brasilien vor vier Jahren ist wieder Massenandrang im Prater-Oval angesagt. Und seit Corona weiß man die (zahlenden) Gäste besonders zu schätzen. Schließlich ist der Verkauf von Tickets und VIP-Paketen neben dem Sponsoring, den TV-Rechten sowie den Förderungen aus nationalen Töpfen und jenen der Uefa und der Fifa eine wesentliche Einnahmesäule. In den vergangenen zwei Jahren sei diese Position "definitiv abgegangen", wie Neuhold sagt.

Der ÖFB ist freilich im Vergleich zu anderen Sportverbänden in einer komfortablen Lage; der Kuchen, der im internationalen Fußball aufgeteilt wird, groß genug. Andere Sportarten haben hier schon mehr Probleme. Damit die Fans weiterhin ins Stadion kommen, Rahmenbedingungen für Spitze und Breite optimiert werden, sind aber ständige Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen notwendig.

Dass die Preissteigerungen nun die Realisierung der Pläne des neuen Trainingszentrums ausbremsen könnten und ein neues Nationalstadion - trotz der Rasenlochdiskussionen beim Dänemark-Spiel - in weiter Ferne liegt, ist eigentlich mehr Armutszeugnis denn Grund zur Freude.