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Ärztekammer vermisst Ideen

Von Joachim Hohl

Politik

Die Ärztekammer vermisst drei Wochen vor der Nationalratswahl Konzepte der Parteien für das marode Gesundheitswesen.


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"Wir sehen uns als weiße Partei, und als Anwälte unserer Patienten", sagte gestern der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte in der Ärztekammer, Jörg Pruckner. Von den Parlamentsparteien erwartet er sich noch vor der Wahl Ideen und Finanzierungszusagen, um einer medizinischen "Versorgungspleite" zu entgehen.

"Es kommen aber nur allgemeine Erklärungen, dass alles so bleiben soll, wie es ist", kritisiert Pruckner. Darauf will die Ärztekammer ab nächster Woche mit Plakaten in den rund 17.000 Ordinationen in Österreich aufmerksam machen: "Was wollen Sie? Mehr Geld für die Krankenkassen oder weniger Gesundheit für die Bürger?", wird an die Adresse der vier Spitzenkandidaten gefragt.

"Gesundheit wird in der Politik nicht thematisiert sondern mit Gewalt unterdrückt", glaubt Pruckner. Dann seien es aber die Ärzte, die den Patienten Mängel in der Versorgung erklären müssten. Die Ärztekammer stellt Forderungen an die Gesundheitspolitik: Die Verhinderung von Leistungskürzungen ebenso wie die Entwicklung einer wohnortnahen Versorgungsperspektive für ältere Patienten ("Davon redet überhaupt niemand", wundert sich der Obmann). Zudem verlangt man von der Politik Finanzierungspläne zur Eindämmung der Volks-Krankheiten (v.a. Diabetes).