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Aspern legt einen Gang zu

Von Helmut Dité

Wirtschaft

In der Motoren- und Getriebefabrik von Opel Austria-Powertrain in Wien-Aspern ist am Mittwoch nach 17 Monaten Bauzeit und einer Investition von 380 Mill. Euro ein neues Sechsgang-Getriebewerk eröffnet worden. Der Eigentümer, ein 50:50-Joint-Venture von General Motors (GM) und Fiat, das weltweit 17 Motoren- und Getriebewerke umfasst, hat insgesamt 380 Mio. Euro in das Projekt investiert. Rund 800 der insgesamt 2.100 Mitarbeiter von Opel Austria Powertrain sollen im Drei-Schichten-Vollbetrieb ab 2006 bis zu 800.000 Sechsgang-Getriebe pro Jahr für Opel, Saab, Fiat, Lancia und Alfa Romeo herstellen.


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Das erste serienmäßige neue Sechsgang-Getriebe hat bereits Anfang April die Fertigungslinie verlassen. Im Anlaufjahr 2004 sollen 42.000 Getriebe gefertigt werden, für das Jahr 2005 sind 380.000 Einheiten geplant. Seit Produktionsbeginn werden Aggregate für 2-Liter-Benzinmotoren mit Turbolader hergestellt und etwa im neuen Opel Astra bereits eingesetzt. Demnächst folgen Sechsgang-Getriebe für 1,7- und 1,9-Liter-Dieselmotoren. Insgesamt werden zwei Typen in 50 Varianten des modernen neuen "Weltgetriebes" von General Motors und Fiat in der 42.000 Quadratmeter großen Halle vom Band laufen

An der Eröffnungsfeierlichkeit am Mittwochvormittag nahmen von politischer Seite Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein sowie der Wiener Vizebürgermeister Sepp Rieder teil. Opel Austria Powertrain-Generaldirektor Werner Hackl konnte auch die Fiat-GM-Powertrain-Spitzenmanager Dan Hancock (CEO) und Nunzio Pulvirenti (Chairman) unter den Festgästen begrüßen.

Die Großinvestition hatte im März 2002 noch unter dem damaligen Generaldirektor Franz Rottmeyer gegen harte konzerninterne Konkurrenz aus Polen nach Wien geholt werden können. Mit der Entscheidung hatte der Standort Wien, wo im Herbst 2002 die Produktion eines älteren Getriebes ausgelaufen ist, abgesichert werden können. Rund 800 Mitarbeiter waren etappenweise in einer Arbeitsstiftung untergebracht gewesen. Das Werk Aspern liege bei Qualität, Kosteneffizienz und Flexibilität konzenintern an der Spitze, betonte Hackl. Damit das so bleibe, dürfe auch eine Diskussion über die 40-Stunden-Woche und den Samstag als Arbeitstag "kein Tabu" sein, so Hackl

Schüssel und Bartenstein lobten in ihren Ansprachen die österreichische Kraftfahrzeugindustrie im besonderen und den Wirtschaftsstandort Österreich im allgemeinen. Das Opel Austria Powertrain-Werk sei auch im weltweiten Vergleich ein "Top-Standort", meinte Schüssel. Er biete eine "Balance zwischen Qualität und wirtschaftlichen Höchstleistungen einerseits sowie Stabilität, Sicherheit, erstklassigen Ausbildungseinrichtungen und engagierten Mitarbeitern andererseits".

Das Opel-Werk in Aspern, das bei seiner Gründung 1982 wegen gewährter Förderungen - der entsprechende Vertrag war 1979 vom damaligen Bundeskanzler Bruno Kreisky und GM-Austria-Generaldirektor Helmuth Schimpf unterzeichnet worden - heftiger Kritik ausgesetzt war, sei eine "Erfolgsstory", sagte Bartenstein. 8,2 Mio. Motoren, 13,6 Mio. Getriebe und 2,7 Mio. Zylinderköpfe sind seit der Inberiebnahme gefertigt und ausschließich exportiert worden - ein Exporterlös von insgesasamt 14,8 Mrd. Euro. Insgesamt hat die heimische Motoren- und Getriebeproduktion in den vergangenen 20 Jahren ihren Output von 120.000 auf 2,1 Mio. Stückpro Jahr erhöht - statistisch betrachtet habe Österreich damit die höchste Motoren- bzw. Getriebeproduktion je Einwohner, sagte Bartenstein.