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Assange befürchtet US-Strafverfolgung

Von WZ Online

Politik

Obamas Halbschwester findet Wikileaks-Veröffentlichungen "ok". | Bungay. Nach seiner Haftentlassung befürchtet Wikileaks-Chef Julian Assange eine Strafverfolgung wegen Spionage in den USA. Er sei von seinen US-Anwälten unterrichtet worden, dass es in einem geheimen Verfahren "eine US-Klageschrift wegen Spionage gegen mich geben könnte", sagte Assange am Freitag dem britischen Sender BBC.


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Zugleich äußerte der 39-jährige Australier den Verdacht, dass hinter den Bemühungen der schwedischen Justiz um seine Auslieferung wegen Vergewaltigungsvorwürfen der Versuch stehe, "mich einer Gerichtsbarkeit zu unterwerfen, die es dann leichter macht, mich an die USA auszuliefern".

Assange wies die Vorwürfe, er habe in Schweden eine Frau vergewaltigt und eine andere sexuell belästigt, erneut zurück. Es handle dabei um "eine sehr erfolgreiche und eine sehr falsche Schmutzkampagne". Assanges Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks hatte Ende November mit der Veröffentlichung von 250.000 geheimen Dokumenten der US-Diplomatie begonnen und dafür heftige Kritik der Regierung in Washington geerntet. Assange vermutet daher, dass die schwedischen Ermittlungen gegen ihn politisch motiviert sind.

Obamas Halbschwester findet Wikileaks-Veröffentlichungen "ok"

Die Halbschwester von US-Präsident Barack Obama findet die Veröffentlichung der amerikanischen Diplomaten-Depeschen bei der Enthüllungsplattform Wikileaks in Ordnung. Das sagte Auma Obama der Nachrichtenagentur dpa in Heidelberg. "Das ist schon okay, dass man das gemacht hat."

Auma Obama, die in den 1990er-Jahren in Deutschland als freie Journalistin arbeitete, sagte weiter: "Pressefreiheit ist sehr wichtig." Die Folgen der Wikileaks-Veröffentlichungen ließen sich noch nicht abschließend beurteilen. "Wikileaks hat Informationen. Aber die Frage ist, was passiert mit der Information, was kann sie bewirken? Kann sie Gutes oder Schlechtes bewirken?"

Grundsätzlich wünsche sie sich eine sachlichere Berichterstattung der Medien: "Letztendlich geht es oft um die Sensation und die Reaktionen, die man bewirkt, ohne dass man sich mit der Sache an sich und der Frage, was man besser machen kann, weiter beschäftigt." (APA)

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