Wussten Sie, dass der sowjetische Geheimdienst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ein 400 Jahre altes Bergwerk im Ostdeutschen Erzgebirge reaktivieren ließ, aus dem das Uran für die erste russische Atombombe 1949 stammte? Der Uran-Abbau im Sperrgebiet lief bis 1990. "Der KGB in Deutschland" stand im Fokus der zweiteiligen Dokumentation des Berliner Senders RBB. Hier erfuhr man auch, dass die Russen deutsche Konzentrationslager wie in Sachsenhausen nach Kriegsende 1945 noch jahrelang nutzten, um angebliche Regimegegner einzusperren und zu foltern. Zig-Tausende starben dabei. In Ostberlin wurde ein ganzer Stadtteil, Karlshorst, zum Sperrbezirk. 600 Offiziere arbeiteten in dieser weltweit größten KGB-Zentrale außerhalb Moskaus. Und sie leisteten ganze Arbeit, nicht nur beim Aufbau des DDR-Spitzeldienstes. So stiftete man 1967 drei Deutsche an, eine nagelneue amerikanische "Sidewinder"-Rakete von einem US-Luftwaffenstützpunkt zu stehlen und in Einzelteilen nach Moskau zu schicken.
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Der westdeutsche Kanzler Willy Brandt musste 1974 gar zurücktreten, nachdem man seinen persönlichen Berater Günter Guillaume als Ost-Spion entlarvt hatte. Der KGB setzte auch Heiratsschwindler, sogenannte Romeos, ein, um Regierungsbedienstete zu heiraten und auszuspionieren. Selbst Russlands heutiger Ministerpräsident
Wladimir Putin lebte zwischen 1985 und 1990 als KGB-Offizier in Dresden - was er dort tat, weiß man nicht genau. 1991 wurde
dann der KGB aufgelöst. Seine Nachfolgeorganisationen sind
aber weiterhin im Westen tätig, vor allem in Sachen Technologie-Spionage.