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Atomtest-Stopp: Überwachung aus Wien

Von Dominik Gries

Politik

Rund 100 Messstellen weltweit liefern bereits Daten an die Zentrale der Kommission über den Atomtestsperrvertrag (CTBTO). Die Organisation bereitet ein weltumspannendes Kontrollnetz vor, das nukleare Explosionen dokumentieren soll, berichtete Exekutivsekretär Wolfgang Hoffmann am Donnerstag im Vienna International Centre.


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Hinter dem Organisationsmotto "Die Welt sicherer machen" verbirgt sich die Komission für den Vertrag über das Nuklearversuchsverbot (CTBTO) mit Sitz in Wien und rund 250 Mitarbeitern. Derzeit sind rund 40 Prozent der geplanten Stationen in Betrieb.

Der Vertrag ist noch nicht offiziell in Kraft getreten. dazu fehlen noch einige Ratifikationen (u.a. USA, Indien, Pakistan, China, Israel), das Datenzentrum der Organisation hat seinen Betrieb allerdings schon aufgenommen: Beinahe in Echtzeit langen in der Wiener UNO-City Daten aus aller Welt ein. Die seismischen, hydroakustischen, Infraschall- oder Radionuklid-Meßstellen liefern Daten, die von Software und ausgebildeten Analysten nach Indizien für Nuklearexplosionen durchsucht werden.

Parallel zur Arbeit der Techniker laufen diplomatische Bemühungen, die "fehlenden" Staaten zur Ratifizierung des Vertrags zu bewegen. "Jeder spricht mit den Staaten, die noch nicht ratifiziert haben", weiß Exekutivsekretär Hoffmann. Allgemein sei die Unterstützung für seine Organisation nämlich groß: Immerhin 96 Prozent der Finanzmittel für das laufende Jahr sind bereits eingelangt. Ein guter Wert für UN-Organisationen.

Eines ist für Hoffmann klar: "Es gibt keine weißen Flecken auf der Landkarte". Nachdem seismische Aktivität nicht vor Grenzen halt macht, werden nämlich auch Nicht-Unterzeichnerländer kontrolliert.