293 Stamm-Mitarbeiter und 159 Leiharbeiter im Werk Leoben betroffen. | Graz. Im Werk Leoben-Hinterberg des Leiterplattenherstellers AT&S muss ein Drittel der Belegschaft gehen. Dies teilte das Unternehmen in einer Ad-Hoc-Meldung am Dienstag vor der Betriebsversammlung mit. Laut AT&S sind von den Kündigungen 293 Stamm-Mitarbeiter und 159 Leiharbeiter betroffen. Der Mitarbeiterstand verringert sich somit von 1.370 auf 918 Beschäftigte. Die Produktionskapazitäten werden von 215.00 auf künftig 130.000 Quadratmeter reduziert.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Kündigung der Mitarbeiter wurde von AT&S unter anderem mit den jüngster Ereignissen in der weltweiten Finanzwirtschaft begründet, deren "Auswirkungen auf die Realwirtschaft auch im Bereich der Elektronikindustrie zunehmend spürbar" würden. Neben zu erwartenden Mengenrückgängen kämen auch die Preise weiter unter Druck, "wodurch Volumensaufträge zukünftig in Österreich nur noch in Ausnahmefällen gefertigt werden können", hieß es. Einige der in Leoben wegen der Verringerung der Produktionskapazitäten nicht mehr benötigten Maschinen werden im neuen Werk in Indien zum Einsatz kommen.
Laut AT&S werden die Restrukturierungskosten in Summe 20,4 Mio. Euro betragen. Die genaue Höhe werde erst nach Ausarbeitung eines Sozialplanes mit der Belegschaftsvertretung fest stehen. Im Unternehmen sollen die ersten Kündigungen bis zum Ende des heurigen Jahres ausgesprochen werden. Mit Ende des Geschäftsjahres 2008/09 soll der Personalabbau im Wesentlichen abgeschlossen sein.
Tendenziell sei bereits in den vergangenen Jahren ein Abwandern von Volumensaufträgen nach Asien zu beobachten gewesen, was durch die zunehmend spürbare Wirtschaftskrise nochmals beschleunigt worden sei, hieß es. Deshalb müsse man die Kapazitäten am Standort Leoben-Hinterberg "anpassen". Dadurch soll das Werk "als Technologietreiber und als Spezialist für Prototypen- und schnelles Geschäft für die AT&S Gruppe bestmöglich abgesichert werden", verlautbarte das Unternehmen am Dienstag. Für diese Neuausrichtung des Standortes fallen Kosten von rund drei Mio. Euro an.
Laut AMS Steiermark werde nun das Frühwarnsystem ausgelöst, dann beginnen Gespräche über die Zukunft der Mitarbeiter. Die Meldung an das Arbeitsmarktservice müsse bis 30. November offiziell erfolgen, so Hermann Gössinger vom AMS. Er gehe davon aus, dass man über eine Arbeitsstiftungslösung verhandeln werde.