Der heimische Leiterplattenproduzent AT&S (Austria Technologie & Systemtechnik AG) will in Zukunft die Hälfte des Umsatzes in Asien erwirtschaften. Ab Herbst 2006 soll ein zweites Werk in China produzieren. Die vier Standorte in Österreich sollen "gehalten" werden, erklärte Willi Dörflinger, AT&S-Vorstandsvorsitzender, am Freitag in einer Pressekonferenz.
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Derzeit kommen 70% des AT&S-Umsatzes aus Europa. "Hier werden wir nicht mehr zulegen", meinte Dörflinger. Die Hoffnungsmärkte heißen Indien und China. Auch Russland und Osteuropa will der Leiterplattenproduzent zunehmend bearbeiten. In Russland wird ein Vertriebsbüro aufgebaut und "wir werden über kurz oder lang prüfen, ob wir dort auch fertigen", sagte Finanzvorstand Harald Sommerer, der im Sommer 2005 Dörflinger nachfolgen soll. AT&S beliefert 70% der weltweiten Handy-Produzenten und hält einen Marktanteil von 15%. Daneben will AT&S künftig verstärkt in andere digitale Bereiche wie Digitalkamers einsteigen. In ein bis zwei Jahren soll Japan beliefert werden. "Wir wollen ein Stück des Kuchens erarbeiten, aber dort keine Produktionsstätte errichten", sagte Dörflinger.
Neben den Expansionplänen hat AT&S ein weiteres Ziel: Firmenübernahmen. "Es gibt zu viele Spieler, aber zu wenig dominante. AT&S ist einer der wenigen, die aktiv Konsolidierung betreiben kann", hielt Sommerer fest. "Wir haben immer wieder etwas in Aussicht und werden aggressiv M&A (Mergers & Akquisitionen) betreiben", ergänzte Dörflinger. 150 bis 170 Mio. Euro könnte AT&S aus "eigener Kraft" bereitstellen, für mehr müsste das Kapital erhöht werden.