In einem "stürmischen Wellental" befindet sich der steirische börsenotierte Leiterplattenhersteller AT&S nach den Worten von Vorstandschef Willi Dörflinger.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Wir sehen in den nächsten zwei Quartalen keinen nachhaltigen Aufschwung", stellte der AT&S-Chef gestern vor Journalisten fest. Überkapazitäten würden in den nächsten 12 Monaten einen Preisverfall von 15 bis 20% verursachen.
Nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2001/2002 sank das Betriebsergebnis (EBIT) auf minus 3,3 Mill. Euro nach 36,1 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Wesentlich geprägt war das dritte Quartal von der Schließung des Werks in Augsburg, die sich voraussichtlich mit 16 Mill. Euro zu Buche schlägt, so Finanzvorstand Harald Sommerer. Der Umsatz sank in den drei Quartalen um rund 9% auf 204,1 Mill. Euro, was nach den Worten Sommerers "erfreulich" wenig sei im Vergleich zu den geschwächten Mitbewerbern.
Für das Gesamtjahr (per Ende März 2002) erwartet der Vorstand ein "leicht positives" EBIT sowie einen Umsatzrückgang um rund 15%, der zu einem wesentlichen Teil auf den Wegfall der Umsätze des deutschen Werkes zurückzuführen sei. Betrachte man nur die österreichische Produktion, liege der Rückgang nur bei 4%.
Zur möglicherweise bevorstehenden börserechtlichen Untersuchung wegen Insiderverdachts erläuterte Sommerer, dass es sich bei dem Stein des Anstoßes - dem Verkauf von 4.000 Aktien Anfang Jänner - um eine langfristig aufgegebene Limit-Order gehandelt habe. Diese sei durch den Höhenflug der Aktie Anfang Jänner ausgelöst worden. Erst danach hätten wichtige Kunden das Unternehmen von einer wieder schwächer werdenden Nachfrage unterrichtet - was zu einer Umsatzwarnung seitens AT&S geführt habe.