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ATX: 3300 Punkte und noch mehr

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

ATX mit 3,34% Wochenplus. | Wiener Leitindex 37% über Ultimo. | Wien. Die Aktienbörsen konnte in dieser Woche nichts so schnell aus der Fassung bringen. Auffallend war, dass die europäischen Märkte trotz der schlechten Neuigkeiten aus den USA und von der Ölpreisfront auch ein Eigenleben bewiesen.


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Der Wiener Aktienmarkt lieferte im Lauf der Woche gleich einige Stories. So etwa die EVN mit einem laut Händlern "wirklich guten" Ergebnis in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2004/05. Erfreut zur Kenntnis genommen wurde auch der endgültige Ausstieg der ÖIAG aus der voestalpine, womit die Aktie neue Fantasie erhielt. Ein Dauerthema bleibt die OMV, aber nicht nur wegen des hohen Ölpreises und der damit verbundenen Ertragsmöglichkeiten. Am letzten Handelstag der Woche verkündete der größte Öl- und Gaskonzern Mitteleuropas, dass er ein verbindliches Angebot zum Erwerb von 51% an der türkischen Raffineriegesellschaft Tüpras gelegt hat. Damit könnte die OMV ihre mitteleuropäische Kernregion um einen weiteren Wachstumsmarkt erweitern.

Generell herrschte an der heimische Börse eine durchwegs positive Stimmung. Die Kursgewinne gingen quer durch alle Sektoren. Damit war es nur logisch, dass der Austrian Traded Index (ATX) sich in neue Höhen emporgeschwungen hat: 3.340,07 Punkte lautet die neue Rekordmarke. Ob damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, kann wohl niemand sagen.

Der ATX schloss die Woche jedenfalls mit 3.333,95 Indexpunkten um 3,34% über der Vorwoche und damit bereits um 37% über dem Jahresultimo 2004. Wien hat damit die etablierten europäischen Märkte wieder weit hinter sich gelassen. Noch beachtlicher ist die Jahresperformance des ViDX für wachstums- und technologieorientierte Werte mit einem Plus von rund 85%, auch wenn die Wochenperformance mit plus 1,84% im Verhältnis zum ATX bescheidener ausgefallen ist. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt erhöhte sich um 2,77% auf den neuen historischen Höchststand von 1.232,67 Punkte.

Die lange Liste der Gewinner wird von EVN mit einem Kursanstieg von 7,9% angeführt. Die Aktie der Erste Bank nahm von der Nachricht, dass die Zukäufe in Tschechien und der Slowakei nachträglich dem österreichischen Kartellgericht zur Prüfung vorgelegt werden müssen, keinen Schaden. Im Gegenteil sie zog sogar um 6,5% an.

Der Aufschwung am Wiener Aktienmarkt war diese Woche eher breit angelegt, die Wochenperformance vieler Aktien lag zwischen 2 und 5%. Stärker zulegen konnten noch BETandWIN.com (+5,9%) und voestalpine (+5,7%). Bei voestalpine sorgte der bereits angesprochene Ausstieg der ÖIAG für gute Stimmung. Zudem signalisieren die Börsekennzahlen der voestalpine, dass die Aktie noch Potenzial haben dürfte. Erfreulich auch Schoeller-Bleckmann (+4,6%), Palfinger sowie die Versicherer UNIQA und Wiener Städtische (jeweils +4,5%). Von den Anlegern ungeliebt war Brain Force (-8,4%).

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"

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