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ATX erstmals über 2.200 Punkten

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt legte zu Beginn der zweiten Novemberwoche eine Verschnaufpause ein, setzte dann aber den beeindruckenden Höhenflug weiter fort. Der neuerliche Aufschwung führte den Leitindex ATX auf ein noch nie zuvor gesehenes Niveau von mehr als 2.200 Punkten. Seit Jahresbeginn bedeutet das einen Zuwachs von über 42%.


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Am gesamten Wiener Aktienmarkt verzeichneten in dieser Woche 16 Papiere, die Mehrheit davon (zehn) aus dem prime market, ein neues Jahreshoch oder aber ein neues historisches Hoch.

Im Mittelpunkt des Investoreninteresses standen die Aktien des Technologiekonzerns VA Tech, die getrieben von Spekulationen über das Abfindungsangebot durch Siemens einen kräftigen Auftrieb erhielten. Positiv auf den heimischen Aktienmarkt haben sich auch die ausgezeichneten Quartalsberichte von Andritz, Böhler-Uddeholm, Erste Bank, Investkredit und OMV ausgewirkt.

Größtenteils positiv war auch die Stimmung an den internationalen Börsen, die vor allem vom Rückgang des Ölpreises profitierten.

Gewisse Sorgen bereitet indes den exportorientierten europäischen Unternehmen der auf Rekordniveau gestiegene Euro. In Marktkreisen glaubt man aber, dass sich viele Unternehmen inzwischen über den Terminmarkt gegen den Euro-Anstieg abgesichert haben. Allerdings sollen sich die Bedingungen für solche Geschäfte verschlechtert haben.

Die im Rahmen der Erwartungen gelegene Zinsanhebung der US-Notenbank um 25 Basispunkte auf 2% ist an den Aktienmärkten praktisch spurlos vorübergegangen.

Der ATX, dessen neues historisches Hoch nun bei 2.219,18 Punkten liegt, schloss die zweite Novemberwoche mit 2.195,52 Zählern um 0,7% über der Vorwoche. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt erhöhte sich um 0,4% auf 849,41 Punkte. Sein neues historisches Hoch liegt nun bei 853,33 Zählern.

Im prime market kletterten VA Tech (+13,7%) mehrmals auf neue Jahreshöchstkurse, und damit über den Angebotspreis der Siemens von 55 Euro. Der Markt erwartet sich eine Aufstockung des Offerts, wovon Siemens aber offensichtlich nichts wissen will. Neuen Auftrieb erhielt auch Investkredit (+11,3%), die ein ausgezeichnetes Neunmonatsergebnis vorgelegt hat, das nahe am Ergebnis für das gesamte Jahr 2003 liegt.

Deutlich fester notierten weiters S&T (+9,1%), RHI und Böhler-Uddeholm (jeweils +5,6%) und der Feuerwehrausstatter Rosenbauer (+5%), der in den USA einen neuen Großauftrag erhielt.

Positiv in Szene setzten konnten sich auch Andritz (+4,8%), Semperit (+4,4%), voestalpine und Head (jeweils +4,3%) sowie Constantia Packaging (+4,1%). Sowohl der Grazer Technologiekonzern Andritz als auch der Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm markierten neue historische Höchstkurse. JP Morgan hat für Andritz das Zwölfmonats-Kursziel auf 56 Euro und die Gewinnschätzungen angehoben, die Empfehlung "overweight" wurde bestätigt

Austrian Airlines (+4,2%) profitierte, so wie die gesamte Flugbranche, vom Rückgang des Ölpreises. Das über den Erwartungen gelegene Ergebnis zum dritten Quartal der OMV hat sich auf die Aktie (-0,8%) überhaupt nicht ausgewirkt. Dafür markierte voestalpine ein neues Allzeithoch.

Der mit Abstand größte Verlierer war Wolford mit minus 18,4%. Der Vorarlberger Luxuswäscheerzeuger berichtete für das erste Geschäftshalbjahr 2004/05 von einem Umsatzrückgang, nannte aber noch keine Ertragszahlen. Schwächer notierten auch JoWooD (-3,4%), Verbund (-2,9%), Wienerberger (-2,8%), Agrana (-2,6%) und BETandWIN.com (-2,5%). n

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".