Index-Änderungen werfen ihre Schatten voraus. | Wien. Engebettet in ein positives internationales Börsenumfeld tendierte der Wiener Aktienmarkt weiter nach oben. Angesichts des hohen Niveaus war das Erreichen eines neuen All-time-high im ATX somit nur eine logische Folge.
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Nach der letzten Superwoche gab es keine Spur von Katerstimmung, lediglich zu Beginn der neuen Woche gönnte sich der Markt eine Verschnaufpause. Ab der Wochenmitte zogen die Indizes bei steigender Nachfrage und deutlich überdurchschnittlichen Umsätzen weiter himmelwärts. Auch wenn das bisherige Zugpferd OMV etwas müde geworden ist, sind andere eingesprungen und haben das Vehikel in Schwung gehalten.
In dieser Woche kündige die Wiener Börse einen stärkeren Umbau des Austrian Traded Index (ATX) für 19. September an. Der in der Regel mit 20 Aktien bestückte Index umfasst derzeit 22 Titel, nach den Änderungen werden es 21 sein. Ausscheiden werden Generali Vienna, Austrian Airlines und Palfinger.
Aufgenommen werden dafür Wiener Städtische und UNIQA, womit die Versicherungsbranche mehr Gewicht im ATX bekommt. Mit den Indexänderungen gibt es für Fonds und Investoren viel zu tun, die in ihrer Veranlagung den ATX abbilden. Laut Wiener Börse kommt es am 19. September eventuell auch zu einer Anpassung des Repräsentationsfaktors in der Aktie der OMV, die den ATX derzeit mit gut einem Fünftel (20,5%) dominiert.
Höhenflug ohne Ende?
Obwohl oft angekündigt und erwartet, findet der Höhenflug des ATX noch immer kein Ende. Vor allem am Freitag zeigte der Leitindex wieder einen starken Zug nach oben und visiert nun bereits die Marke von 3.400 Punkten an. Vorläufig war aber beim Allzeithoch von 3.368,44 Zählern schluss. Die Woche endete schließlich mit 3.364,54 Punkten, was im Wochenabstand ein Plus von 0,92% bedeutet. Der den Gesamtmarkt umfassende Wiener Börse Index (WBI) stieg um 1,26% auf das neue historische Hoch von 1.248,23.
Der Indexumbau hat bereits seine Schatten voraus geworfen: Sowohl Wiener Städtische als auch UNIQA waren mit Anstiegen von 4,6% bzw. 4,4% unter den Titeln mit den größten Kurszuwächsen. Überflügelt wurden die beiden Versicherer nur von Head (+5,3%), die geht allerdings auch von einem sehr niedrigen Niveau aus. Auf sich aufmerksam machen konnten auch Wolford (+4,4%), Raiffeisen International (+3,8%) und EVN (+3,3%). Überraschend stark präsentierte sich Palfinger (+3,3%), obwohl die Aktie aus dem ATX fallen wird. OMV schaffte durch einen Schlussspurt noch ein Wochenplus von immerhin 3%. Damit hat sich der Kurs seit Jahresbeginn bereits mehr als verdoppelt.
Wie gewonnen hieß es bei JoWooD: Die zuletzt verzeichneten Kurszuwächse des Computerspiele-Entwicklers gingen mit einem Minus von 13,2% zu einem wesentlichen Teil wieder verloren. BETandWIN.com verzeichnete ein Minus von 5,2%, was aber bei einem Plus von 330% seit Jahresbeginn wenig kratzt.
*Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"