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ATX knackt wieder 1.300er-Marke

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Die Wiener Börse hat es wieder geschafft und ist im ATX über die Hürde von 1.300 Punkten gesprungen. Der sich vor allem in den USA abzeichnende Konjunkturoptimismus hat an den Märkten rund um den Erdball das Interesse für Aktien wieder ansteigen lassen.


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Die Investoren schöpften dank des stark verbesserten Einkaufsmanager-Index im Mai und der guten US-Arbeitsmarktdaten in den USA neue Hoffnung, worauf hin die Kurse an der Wall Street auf ein Zehn-Monats-Hoch geklettert sind. Die europäischen Börsen schlossen sich dieser Entwicklung an, wobei auch die erwartungsgemäß durchgeführte Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) den positiven Trend unterstützte. Nach dem deutlichen Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt haben die Märkte die Aufwärtsentwicklung verstärkt fortgesetzt. Die Wiener Börse folgte der internationalen Entwicklung, wenngleich es hierzulande wie immer etwas ruhiger angegangen wird. Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass der ATX im Wochenverlauf rund 40 Punkte zugelegt hat und die Verschiebungen, die sich aus der MSCI-Umstellung mit Anfang dieses Monats ergeben haben, aufholte. In Österreich neigt sich die Berichtssaison wieder dem Ende zu, wobei voestalpine mit guten Umsatz- und Ergebniszahlen den vorläufigen Schlusspunkt setzte. Der Börsegang der Bank Austria Creditanstalt tritt nun in die heiße Phase. Ersten Indikationen zufolge soll das Preisband zwischen 29 und 34 Euro liegen.

Der ATX schloss die erste Juniwoche mit 1.302,10 Punkten, was ein Plus von 2,93% bedeutet. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt erhöhte sich im Wochenabstand um 2,70% auf 536,76 Zähler. Wien hat sich damit sehr positiv entwickelt, ist aber hinter den internationalen Aktienmärkten zurückgeblieben. So stiegen der Dow Jones Euro Stoxx 50 um rund 3,5% und der DAX sogar um rund 5%.

Im prime market wurden die Gewinner von OMV (+ 9,9 %) sowie Wienerberger und BWT (jeweils plus 9,3 %) angeführt. OMV und Wienerberger profitierten von in- und ausländischen Analysen, die den beiden Titeln mehr Potenzial eingeräumt haben als bisher. Deutlich Kursgewinne verbuchten auch voestalpine (+ 6,4 %), Verbund (+ 5,8 %), Austrian Airlines (+ 5,5 %), Erste Bank (+ 5,4 %) und VA Tech (+ 5 %). Freundlich zeigten sich auch EVN und RHI. Rosenbauer konnten den Dividendenabschlag zur Gänze wieder aufholen. Größter Verlierer der Woche war S&T (- 8,1 %). Die Aktie hatte aber heuer schon kräftig zulegen können und notiert noch immer um 36 % über dem Jahresschluss 2002. Schwächer präsentierten sich weiters Mayr-Melnhof (- 3,9 %), Constantia-Iso (- 3,4 %), Telekom Austria (- 3,1 %) und UNIQA (- 3 %). Nachgegeben haben darüber hinaus Head, Generali Vienna, Topcall, Schoeller-Bleckmann und Immofinanz.

Im standard market continuous spielten die beiden deutschen Banken HypoVereinsbank und Deutsche Bank mit Kursanstiegen von über 28,7 % bzw. 9,7 % eine dominante Rolle. Bei den inländischen Werten standen den etwas freundlicheren Vorzügen der Wiener Städtischen (+ 1,1%) die schwächeren Vorzüge der bauMax (- 4 %) gegenüber. Trotz der Korrektur notiert bauMax noch immer um gut 9 % über dem Jahresschluss 2002. Im standard market auction verbesserten sich JoWood um 22,9 %, Manner um 15,8% und webfreetv um 14,3 %. Hingegen fielen Meinl International um19,4% und Mautner um 17,3 % zurück.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"