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ATX vom einen Jahreshoch zum anderen

Von Werner M. Szabó

Wirtschaft

In der durch den 1. Mai verkürzten Woche präsentierte sich der österreichische Aktienmarkt in ausgezeichneter Verfassung. Während an den internationalen Börsen nach dem guten Wochenstart sich wieder Unsicherheit breit machte und die Kurse abbröckelten, befand sich Wien in Hochstimmung.


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Zunächst sorgte der breite Markt für einen täglichen Indexanstieg, am Freitag hievten BBAG und Brau Union den ATX um ein gutes Stück nach oben. An jedem der vier Börsentage der vergangenen Woche markierte der ATX ein neues Jahreshoch.

Am Freitag stand der Aktienmarkt freilich unter einem besonderen Stern, nämlich der offiziellen Verkündung über den Einstieg des holländischen Brauriesen Heineken beim heimischen Marktführer BBAG/Brau Union. Heineken ist als viertgrößte Braugruppe der Welt etwa zehnmal so groß wie die BBAG. Auch ohne die Brauerei-Story konnte sich die Entwicklung des heimischen Marktes sehen lassen, denn Kursrückgänge im Topsegment prime market gab es in der vergangenen Woche nur eine Hand voll, die noch dazu sehr gering waren.

Der ATX erhöhte sich in der Berichtswoche um 5,16% und schloss mit 1.262,58 Zählern auf einem seit 13. Juni vergangenen Jahres nicht mehr gesehenen Niveau. Wien zeigte damit eine bessere Wochenperformance als die meisten internationalen Börsen. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt erhöhte sich um 3,95% auf 519,30 Punkte.

Im prime market stand insbesondere am Freitag naturgemäß alles im Zeichen des Brauerei-Deals. Brau Union kletterten um 41,9% und haben damit ihren Kurs seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. BBAG schossen um 31% empor und kamen damit seit Jahresanfang auf ein Plus von 79%. Im Schatten der beiden Brauereiwerte verzeichnete aber auch eine Reihe anderer Aktien kräftige Kursanstiege. Ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen konnte der Zucker- und Stärkekonzern Agrana (+15,1%), der nach vorläufigen Zahlen für 2002/03 bei einem Umsatzanstieg um 3,9% das Ergebnis vor Steuern um 36% und den Konzernjahresüberschuss um 47,6% verbessern konnte. Wolford zogen um 12,4% an und VA Tech um 11,3%. Bei VA Tech ist nach Angaben von Händlern charttechnisch gesehen bei 21,15 Euro ein Kaufsignal ausgelöst worden. UIAG, die schon in der Vorwoche kräftig zulegten, erhöhten sich nochmals um 11%. Für voestalpine (+10,2%) interessierten sich in erster Linie institutionelle Investoren. Rosenbauer (+10,1%) profitierten von den ausgezeichneten Zahlen 2002, der Dividendenanhebung von 1,00 Euro auf 1,50 Euro und den weiterhin guten Geschäftsaussichten. Gesucht waren auch RHI (+9,6%), Head (+8,2%), Wienerberger (+6,5%), BWT (+6,3%), Palfinger (+6,2%) und Austrian Airlines (+6%). Freundlich präsentierten sich weiters beide Constantia-Gesellschaften, Erste Bank, UNIQA, Mayr-Melnhof, Böhler-Uddeholm und OMV. Gegen den freundlichen Allgemeintrend etwas schwächer waren Flughafen Wien (-2,5%) und EVN (-1,2%). Jenbacher, die nun endgültig General Electric gehören, wurden mit Ablauf des 30. April vom prime market in den standard market auction versetzt. Außerdem sind sie aus ATX Prime und ViDX ausgeschieden.

Im standard market continuous zogen SW Umwelttechnik um 15,4% an. Freundlicher waren auch Lenzing (+5,3%) und bauMax (+3,5%). Im standard market auction kletterten CLC zwar um 56,7%, lagen aber noch immer um rund 45% unter dem Jahresschluss 2002. Vogel & Noot Vorzug stiegen um 30,7%. Hingegen bröckelten Readymix Kies-Union um 19,5% ab und BTV Vorzug um 13,3 %.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".