Zum Hauptinhalt springen

ATX: Zurück vom Ausflug über 3.200

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich in der ersten Augustwoche von seiner besten Seite. Bei deutlich gestiegenen Umsätzen eilte der Austrian Traded Index (ATX) von einem Rekordhoch zum anderen. Einschließlich der letzten Julitage schloss der Leitindex sechs Mal in Folge in der Gewinnzone und fünf Mal markierte er dabei ein neues Rekordhoch.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Am 3. August schloss der ATX zum ersten Mal in seiner Geschichte über 3.200 Punkten. Das absolute Hoch, erzielt am 4. August, liegt nunmehr bei 3.212,61 Zählern. Der Ausflug über die 3.200er-Marke währte aber nur zwei Tage, dann drückten Gewinnmitnahmen auf den Index. Der Höhenflug kam fast überraschend, weil die Nachrichtenlage bezüglich der Unternehmensergebnisse doch relativ dünn war. Erfreuliche Halbjahreszahlen lieferten Erste Bank und Andritz sowie BWT. Der wirklich große Nachrichtenschub steht noch bevor.

Am letzten Handelstag der Woche schwächte sich der Markt ab. Allgemein sprach man von Gewinnmitnahmen. Derzeit rechnet kaum noch jemand mit neuen Hochs bei den Indizes. Vielmehr rückt die Frage der Bewertung des Marktes in den Vordergrund, weil der österreichische Markt im Vergleich zum deutschen Markt nicht mehr günstig bewertet ist. Zugleich ist schon sehr viel Osteuropa-Phantasie in den Kursen eingepreist. Die Luft ist jedenfalls schon sehr dünn.

Der ATX konnte trotz der Korrektur am Freitag ein Wochenplus von 1,84% erzielen und ging mit 3.183,00 Punkten aus dem Markt. Der Wiener Börseindex (WBI), der alle Aktien umfasst, verbesserte sich um 1,76% auf 1.185,06 Zähler. Im Prime Market avancierte UNIQA mit einem Plus von 9,6% zum Gewinner der Woche. Fundamentale Neuigkeiten lagen für den Versicherer nicht vor, aber vor allem am Dienstag wurden auffallend große Blöcke gehandelt. Die Aktie hatte sich lange Zeit kaum bewegt und wurden nach Meinung von Händlern nun als Alternativ-Investment genutzt.

Erste Bank (+6,8%) rückten nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen in den Blickpunkt. Die Bank hatte Rekordergebnisse präsentiert und außerdem wurde das Ergebnisziel für das Gesamtjahr noch ein wenig höher gesteckt. Internationale Analysten haben prompt ihre Empfehlungen angehoben. Das Kursziel von 55 Euro und die Anlageempfehlung "Overweight" wurden bestätigt.

Kräftig zulegen konnten auch BETandWIN.com (+6,7%), Unternehmens Invest (+5,7%), Cross Holding (+5,4%) und Intercell (+5,5%). Positiv überrascht hat Immoeast mit einem Plus von 6,6%, nachdem die Analysten der BA-CA den Titel in einer Ersteinstufung mit einem Kursziel von 8,01 Euro zum Kauf empfohlen haben. Stärker angestiegen ist auch RHI (+5,5%). Wie es im Markt hieß, ist der Interessenten-Kreis für die Dämmstoffsparte des Konzerns groß. Unter anderem soll auch der deutsche Baustoffhersteller Kauf Gips KG Übernahmeüberlegungen für Heraklith anstellen.

Die in den letzten Wochen nach unten orientierte Aktie des Automobilausstatters Eybl hat sich wieder gefangen. Trotz eines Wochengewinns von 6,3% notiert sie aber noch immer um 6% unter dem Jahresschluss 2004. Schoeller-Bleckmann (+4,3%) machte die Entwicklung beim Ölpreis mit. Außerdem färbten die guten Zahlen der US-Mitbewerber positiv auf die Branche ab. Den einzigen nennenswerten Kursrückgang verzeichnete BWT mit minus 5,7%.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"ViDX-Barometer

Der Vienna Dynamic Index beinhaltet derzeit 10 an der Wiener Börse notierte wachstums- und technologieorientierte Werte.

BETandWIN.com + 6,7%

UIAG + 5,7%

AvW Invest + 3,6%

BWT - 5,7%

Semperit - 1,8%

Palfinger - 1,8%