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AUA baut mehr Jobs ab

Von Helmut Dité

Wirtschaft
Ein Boeing 777-Jumbo vor dem riesigen Hangar 1. Foto: AUA

Mitte 2010 nur mehr 6000 AUA-Jobs. | Schwechater Werft könnte schrumpfen. | Wien. Die seit drei Wochen der Deutschen Lufthansa gehörende AUA (Austrian Airlines) wird noch mehr Stellen streichen als bisher geplant. Statt um 1000 auf 6500 soll der AUA-Mitarbeiterstand nun bis Mitte 2010 auf rund 6000 sinken, so AUA-Vorstand Peter Malanik am Rande eines Luftfahrtsymposiums in Wien am Freitag vor Journalisten.


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Es sei dies "kein neues Sparpaket", vielmehr schärfe man - wie angekündigt - die Maßnahmen nach Detailanalysen weiter nach. "Das ist keine Anordnung der Lufthansa", betonte Malanik. Von der neuen Mutter habe man lediglich die Vorgabe, bald in die schwarzen Zahlen zu kommen. Wie man das mache, sei dem Management in Wien überlassen - "das haben sie bei der Swiss-Übernahme auch so gemacht, und mit Erfolg". Gerüchte, wonach bis zu 3000 Stellen bei der AUA gefährdet seien, wiesen sowohl der AUA-Vorstand als auch Betriebsrat Alfred Junghans zurück.

Nach dem Flugbetrieb und dem Vertrieb wird diesmal der Werftbereich in Wien-Schwechat vom Stellenabbau betroffen sein - "mehrere hundert" der noch fast 1100 Stellen bei der Austrian Technik könnten wegfallen.

Ende 2008 - da hatte die Lufthansa die Kaufabsicht für die AUA schon unterschrieben - war eine 2003 noch unter AUA-Chef Vagn Sörensen abgeschlossene Technik-Kooperation zwischen Lufthansa und der AUA abgelaufen; die hatte den Wienern für ihre drei großen Hangars auch vertiefte Wartungsarbeiten an großen Jets gesichert und umfasste in den fünf Jahren ihrer Laufzeit ein Volumen von 65 Millionen Euro. Nun könnte die Werft in Schwechat auf das Kerngeschäft - die alltäglichen Wartungsarbeiten - schrumpfen.

Lieferanten sollen die AUA-Sanierung mittragen

Auch die Lieferanten der AUA sollen einen Teil der Sanierung mitzahlen: Der AUA-Vorstand hat am Freitag mehrere hundert große Lieferanten angeschrieben. Tenor: Wer weiter im Geschäft bleiben will, muss billiger anbieten. Mit einigen "ganz Großen", wie dem Airlinecaterer Do&Co, sei man schon handelseins: "Sein Jammern ist unsere Einkaufsersparnis", sagte AUA-Vorstand Andreas Bierwirth, der Attila Dogudan als "vorbildlichen Partner" lobte. Auch mit dem Flughafen Wien habe man sich schon auf ein "gemeinsames Konzept" verständigt. Mit der OMV - dem Sprit-Lieferanten - sei man noch in "konstruktiven Gesprächen". Per 1. Oktober übernimmt die Lufthansa zentral den Treibstoffeinkauf - an sie verkauft übrigens die OMV in München mehr Kerosin als in Schwechat an die AUA.

Mit einem Aufschwung der Luftfahrt-Branche rechnet der Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes, der frühere AUA-Vorstand Mario Rehulka, erst "frühestens ab 2011". Danach seien aber wieder Wachstumsraten von durchschnittlich fast 5 Prozent pro Jahr zu erwarten.