Liquidität laut Medien gefährdet. | Fluglinie weist Gerüchte zurück. | Wien. Die an der Wiener Börse notierte Austrian Airlines-Gruppe (AUA) wies gestern, Montag, Medienberichte zurück, dass die heimische Fluglinie über das Jahr 2006 hinaus nicht zahlungsfähig sei. AUA-Sprecher Johann Jurceka sagte auf Anfrage der "Wiener Zeitung", die Airline verfüge über eine "gute Liqiditätsbasis". Er hob hervor, dass die AUA im ersten Quartal 2006 um rund ein Siebentel mehr Passagiere befördert habe. Zudem sei man jetzt schon wieder mitten in der starken Sommersaison, so Jurceka.
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In Medienberichten war behauptet worden, dass das Geld aus der jüngst in der AUA-Hauptversammlung beschlossenen Kapitalerhöhung von 125 Mio. Euro für die Aufrechterhaltung des normalen Flugbetriebs verplant sei. Die Verbindlichkeiten der AUA betragen 1,8 Mrd. Euro. Es wird kolportiert, dass ein Teil der Bankkredite nicht ausreichend besichert sei. Die AUA betonte hingegen, dass die Kapitalerhöhung mit dem laufenden Geschäft und mit den Investitionen, die 2006 getätigt werden, nichts zu tun habe.
Die AUA - zu ihr gehören die Lauda Air, Tyrolian Arrows, Austrian Arrows und die Slovak Airlines - plant für das laufende Geschäftsjahr Gesamt-Investitionen von rund 250 Mio. Euro. Unter anderem wird die Langstrecken-Businessclass mit Liegesesseln und Internet ausgerüstet.
Noch kein Termin für Kapitalerhöhung
Über den exakten Zeitpunkt der bereits beschlossenen Kapitalerhöhung machte die AUA keine Angaben. Wofür das Geld verwendet wird, teilte die AUA nicht mit. Früher war vom Ankauf neuer Langstreckenflugzeuge die Rede gewesen. Mehr Eigenkapital könnte zudem eine feindliche Übernahme der heimischen Fluglinie unwahrscheinlicher machen, sagten Beobachter. Teresa Schinwald, Aktien-Analystin der Raiffeisen Centrobank (RCB), wollte die Kapitalerhöhung nicht kommentieren. Im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" sagte sie, dass die RCB die AUA-Aktie neu bewerten werde. Im März lautete die RCB-Empfehlung für die Aktie: "Halten".
Mehr Passagiere, aber teurerer Treibstoff
Die wachsenden Umsätze der Fluglinie (mehr Passagiere) und die gestiegenen Ölpreis-Erwartungen für 2006 und 2007 müssten berücksichtigt werden. In Relation zum operativen Geschäft (Margen) sei die Aktie teurer als andere Airlines. Vom AUA-Buchwert her betrachtet, sei die Aktie jedoch unterbewertet, erklärte Schinwald.