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AUA fliegt ab Sonntag unter Tiroler Fittichen

Von Karl Leban

Wirtschaft

Airline bringt Flugbetrieb bei Tyrolean ein - Kostenpunkt: 80 Millionen Euro.


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Wien. Mit dem Betriebsübergang zur Tyrolean bricht für die verlustgebeutelte AUA eine neue Ära an. Ab Sonntag ist der gesamte Flugbetrieb in der kostengünstigeren Tiroler Tochter gebündelt - organisatorisch, personell und unter der Einheitsmarke "Austrian". Für die 460 Piloten und 1500 Flugbegleiter der AUA bedeutet der Wechsel den Wegfall bestimmter Gehalts-, Pensions- und Abfertigungsprivilegien.

Airline-Chef Jaan Albrecht will so auf der Personalseite (inklusive Bodenmitarbeiter) jährlich 45 Millionen Euro einsparen. Der Betriebsübergang gilt als einer der Kernpunkte eines 220 Millionen Euro schweren Sanierungspakets, das die AUA nach langer Durstrecke 2013 wieder in die Gewinnzone bringen soll.

Mit diesem umstrittenen Schritt sind der Lufthansa-Tochter jedoch 110 Piloten und 214 Flugbegleiter abhanden gekommen. Angesichts schlechterer Arbeitsbedingungen bei Tyrolean haben sie von ihrem Recht auf privilegierte Selbstkündigung Gebrauch gemacht. Wegen der zum Teil saftigen Abfertigungen kostet das die AUA viel Geld: alles in allem 60 Millionen Euro. Das sind 75 Prozent der Gesamtkosten für den Betriebsübergang (80 Millionen Euro).

Piloten-Exodus verkraftbar?

Was für die AUA ebenfalls ins Gewicht fällt, ist eine nun klaffende Lücke beim Bordpersonal. Ab Juli beschäftigt sie nur noch 900 Piloten und 2000 Flugbegleiter. Und das soll bis zum Frühjahr 2013 auch so bleiben, erst dann will die Airline neue Bordmitarbeiter einstellen. Den Flugbetrieb in den besonders verkehrsreichen Sommermonaten sieht sie trotz der jetzigen Piloten-Abgänge nicht gefährdet. So sind Tyrolean-Piloten, die bisher auf Kurzarbeit gesetzt waren, inzwischen wieder vollzeitbeschäftigt. Zudem hat sich die AUA 30 Piloten geangelt, die ursprünglich zwar gekündigt haben, freiberuflich aber weiter für sie fliegen (bis längstens November).

Sollte es dennoch zu Engpässen kommen, will der Lufthansa-Konzern aushelfen. Pikant ist allerdings, dass sich die Swiss-Piloten nunmehr weigern, im Sommer für die AUA einzuspringen.

Alle Flüge werden ab Sonntag übrigens wie bisher mit OS-Flugnummern durchgeführt, aber mit dem Zusatz "operated by Tyrolean". Der Betriebsübergang selbst ist von den bisherigen AUA-Bordbetriebsräten mit mehreren Klagen angefochten worden. Ein jahrelanger Rechtsstreit droht.