Operative Verluste im Halbjahr sehr deutlich reduziert. | Langstrecke zum ersten Mal positiv. | Wien. Alfred Ötsch wiederholt es auf Nachfrage, als ob er es selbst nicht ganz glauben könnte: "Es ist tatsächlich so: Im zweiten Quartal 2007 hat die AUA-Langstrecke erstmals überhaupt in ihrer Geschichte unter dem Strich einen Gewinn eingeflogen". Mit der harten Sanierung der Langstrecke durch Streichung einiger Destinationen, die - wie vor allem die Australien-Route - hohe Verluste brachten, hat die rot-weiß-rote Fluglinie nach mehreren Jahren in den tiefroten Zahlen heuer die Wende geschafft und - erstmals seit drei Jahren - wieder ein positives Quartalsergebnis eingeflogen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Im gesamten ersten Halbjahr 2007 verringerte Österreichs börsenotierte Luftfahrtgruppe den Verlust gegenüber dem Vorjahresvergelichzeitraum um 52,4 Millionen Euro. Mit einem Periodenverlust von 8,6 Millionen Euro (nach 61 Millionen) übertraf die Fluglinie auch die Erwartungen der Analysten.
Das deutlich verbesserte operative Ergebnis (Ebit) von minus 2,9 nach minus 41 Millionen Euro resultierte vor allem aus den geringeren - und auch etwas billigeren - Treibstoffmengen.
Die Restrukturierungsmaßnahmen greifen, auch die Flottenverwertung der Airbus A330 sei erfolgreich abgeschlossen, resümierte Vorstandschef Ötsch.
"Dividendenfähiger
Gewinn ab 2009"
Dennoch sieht er 2007 weiter als Übergangsjahr: "Die positiven Effekte durch die Einstellung unrentabler Destinationen fließen noch nicht voll ins operative Ergebnis, die restlichen Kosten für den bis Ende 2007 angesetzten Personalabbau laufen noch auf". Zum Halbjahr lag der Personalstand der Austrian-Gruppe mit 8027 Personen um fast 8 Prozent unter dem Vorjahr.
Dass am Ende des Jahres schon eine "schwarze Null" herausschaut, sei angesichts wieder steigender Treibstoffpreise eher nicht zu erwarten, meinte Ötsch. Der AUA-Chef bekräftigte lediglich, dass er "aus heutiger Sicht für das Jahr 2009 einen dividendenfähigen Gewinn" anstrebe. "Und dividendenfähig, das heißt bei mir von der Höhe her sehr ordentlich".
Die Zahl der Passagiere stieg trotz des reduzierten Langstreckenangebots von Jänner bis Ende Juni 2007 im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent auf den neuen Halbjahresrekord von 5,083 Millionen, der Ladefaktor stieg ebenfalls um knapp zwei Punkte auf 74,1 Prozent. Starke Zuwächse im Kurz- und Mittelstreckenverkehr vor allem auf den "FocusEast"-Strecken sollen auch im 2. Halbjahr den Rückgang der Langstreckenpassagiere teilweise kompensieren. "Es zahlt sich aus, auch auf der Kurz- und Mittelstrecke in Qualtät zu investieren", betont Ötsch mit Blick auf das neue Do&Co-Catering-Angebot, "das nicht nur mich begeistert": Immerhin sei Austrian bei der Leserwahl des deutschen Wirtschaftsmagazins "Capital" zur besten Airline Europas gewählt worden.