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AUA: "Glückliche Kombination" für Steigflug

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Mehr als vier Wochen Gespräche unter "Friedenspflicht", ein Verhandlungsmarathon am Wochenende, ein "Minutenstreik" Montag in der Früh - dann schafften die Spitzen der Sozialpartner den Durchbruch zur Lösung des seit mehr als einem Jahr dauernden Streits zwischen Bordpersonal und Vorstand bei den Austrian Airlines (AUA).


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Die Vermittlung der Sozialpartnerspitze bezeichnete ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch als "erfolgreichen Versuch zu einem Ergebnis zu kommen, das die Zukunft des Unternehmens sichert". Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl betonte, die Sozialpartnerschaft habe "einmal mehr eine Bewährungsprobe bestanden" und bedankte sich "bei Allen, die heute mehrfach über ihren Schatten gesprungen sind". Am Vormittag habe es noch so ausgesehen, als ob sich die AUA "im Sturzflug befinde und eine Bruchlandung" hinlegen werde, so Leitl: "Jetzt habe ich das Gefühl, sie befindet sich in einem neuen Steigflug". Mit der Einigung bestehe nicht nur die Chance, dass die nationale Fluglinie erhalten bleibe, sondern mit Nischenstrategien und durch die EU-Erweiterung zu "neuen Höhenflügen" komme.

Auch AUA-Vorstandschef Vagn Sörensen bedankte sich für die "positive Mitwirkung" der Sozialpartner. "Wir haben hart und fair verhandelt", sagte Sörensen. Sein Resumee nach 50 Verhandlungsrunden: "Wir haben die wichtigsten Eckpunkte festgelegt". Es sei eine "glückliche Kombination von Arbeitnehmerperspektive und Unternehmensforderungen" gelungen. Ein neuerliches Scheitern der Detailverhandlungen bis 31. März 2004 sei daher unwahrscheinlich.

Jetzt habe die AUA alle Möglichkeiten die Osterweiterungsthematik wahr zu nehmen. Die AUA-Kunden hätten in den vergangenen Monaten "viel gelitten", jetzt seien die Störmaßnahmen aber vorbei, jetzt werde wieder pünktlich geflogen.

Die AUA Group - Austrian, Lauda Air und Austrian Arrows - hat in den ersten zehn Monaten 2003 weniger Passagiere befördert. Von Jänner bis Oktober sank das Aufkommen gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,6% auf 7,21 Millionen Fluggäste. Die Zahl der Linien- und Charterflüge wurde gleichzeitig insgesamt um 5,9% reduziert. Im Charterbereich betrug der Rückgang fast 10%.