Kaum hatte die heimische Luftfahrtlinie Austrian Airlines-Group (AUA) einen Lichtstreif am Horizont gesehen, da war er auch schon wieder verschwunden.
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So hätten u.a. die Lungenkrankheit Sars, der Irakkrieg und die reduzierten Wirtschaftsprognosen den erhofften Ergebnisaufschwung wieder zunichte gemacht, sagte AUA-Vorstand Vagn Soerensen am Donnerstag vor Journalisten. Dementsprechend seien auch die Zahlen für das 1. Halbjahr 2003 ausgefallen (siehe Grafik). Dennoch ist der AUA-Chef für das restliche Jahr optimistisch: Nach dem Irakkrieg kehre die Reiselust langsam wieder, und die Entspannung auf dem Ölmarkt mache sich ebenfalls positiv bemerkbar. Dennoch müsse die AUA weiterhin Kosten einsparen und die Flotten- und Geschäftsfeldbereinigung fortsetzen. Was die Verhandlungen mit dem fliegenden Personal betreffe, so werde man von Sonntag bis Dienstag ein Klausur abhalten, um die Konzepte durchzugehen und eine Lösung zu finden. Die AUA will eine Kostensenkung pro geflogener Pilotenblockstunde um 35% bis 2008, das entspricht 30 Mill. Euro. Davon sollen 10% bereits bis 2004 erreicht werden.
Die AUA wolle nun die Nachfrage stimulieren und im Herbst neue Produkte auf den Markt bringen. Welche das sein werden, wollten weder Soerensen noch AUA-Marketing-Vorstand Josef Burger verraten. Weiters werde die RegionalflugmarkeTyrolean namentlich und optisch näher an die "Muttermarke" Austrian Airlines herangeführt.
Besondere Chancen sieht die AUA in ihrer Nischenpolitik für Zentral- und Osteuropa (CEE). Im internationalen Weltluftverkehr belege die AUA bei den Destinationen in diesem Raum Rang eins, so Burger. Von der in die Finanzmisere geratene und auf eine Übrnahme hoffende Schweizer Airline Swiss wird die AUA in CEE ab sofort Destinationen übernehmen, die diese im Zuge ihrer Einsparungsmaßnahmen aufgeben musste.
Gerüchteküche um Swiss brodelt weiter
Die Spekulationen um eine Übernahme der Swiss durch die deutsche Lufthansa reißen nicht ab, auch wenn die Airlines selbst keinen Kommentar dazu abgeben. Angesichts des steigenden Kosten- und Preisdrucks sei die Swiss seit Monaten auf Brautschau, bestätigt Swiss-Chef Andre Dose. Wunschpartner ist eine Airline aus einem internationalen Netzwerk wie etwa der Star Alliance. Doch warum gerade die Lufthansa der neue Partner sein soll, darüber sind die Experten uneins: Die Übernahme würde zwar nur rund 440 Mill. Euro kosten, unklar sei aber, ob sich die Lufthansa neue Kapazitäten, Kosten und Probleme aufhalsen wolle.