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AUA: Jetzt geht's ums Ganze

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Der seit längerem schwelende Streit zwischen dem AUA-Vorstand und Gewerkschaftsvertretern des fliegenden Personals um die geplanten Sparmaßnahmen soll in einer dreitägigen Klausur (Sonntag bis Dienstag) beigelegt werden.


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Bedingung für die Zustimmung der Personalvertreter sei neben der Offenlegung aller Bücher allerdings die Einführung eines gemeinsamen Kollektivvertrages (KV) für AUA, Lauda und Tyrolean, sagte Wolfgang Hable, Vorsitzender der HTV-Fachgruppe "Bord" und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender AUA-Bord, am Freitag vor Journalisten.

Die Unternehmensleitung hatte vorgegeben, die Kosten des AUA-Flugbetriebes bis 2008 um 35% oder 30 Mill. Euro senken zu müssen. Doch damit rette man das Unternehmen nicht, betonte Thomas Fischelmaier, stv. Betriebsratsvorsitzender der Lauda Air. Die Ersparnis würde nämlich nur 1% ausmachen, da die derzeitigen Personalkosten insgesamt 8% des Umsatzes der AUA-Gruppe ausmachen würden.

Laut den Betriebsräten könne man wesentlich mehr einsparen, wenn die Gebühren, die die AUA an den Flughafen Wien (VIE) zu zahlen habe, gesenkt werden könnten. Auch mit der OMV seien in bezug auf die Treibstoffpreise Verhandlungen dringend nötig, so Fischelmaier.

Das Konzept der Gewerkschaftsvertreter sieht u.a. um 20% niedrigere Piloteneinstiegsgehälter vor, aber auch mehr Flexibilität durch den Einsatz von Bordpersonal über die bisherigen Firmengrenzen hinweg. Außerdem sollen die Gehaltstabellen für Piloten konzernweit vereinheitlicht und vereinfacht werden. Das Konzept der Piloten biete Einsparpotenzial von "mindestens 10 Mill. Euro", so Hable. Sollten die Gespräche scheitern, werde man Maßnahmen bis hin zum Streik ergreifen. 76% der Piloten in der AUA-Gruppe würden die Vorschläge und ihre Durchsetzung unterstützen. Wirklich streiken wollen die Piloten zwar nicht, man sei aber zu allem bereit, beteuerte Hable.