Ötsch: Personal-Abbau ohne Kündigungen möglich. | Kapitalerhöhung fließt in Flotte und Krisenreserve. | Wien. Das Aus für die Australien-Verbindung hat die AUA vor kurzem fixiert. Es könnte aber sein, dass das noch nicht die letzte Langstrecken-Destination ist, die die AUA streichen muss. "Wir machen auf der Langstrecke nach wie vor Verluste", sagt AUA-Chef Alfred Ötsch. Auf dem Prüfstand stehen die Verbindungen nach Japan sowie eine der beiden China-Destinationen (Peking oder Schanghai).
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Personalabbau ohne Kündigungen geplant
Der von der AUA vor kurzem angekündigte Personalabbau von 350 Mitarbeitern werde "nach heutigem Planungsstand" ohne Kündigungen vonstatten gehen können, sagt Ötsch - etwa durch natürlichen Abgang oder durch das Verleasen von Piloten. Was die geplante Kapitalerhöhung um 350 Mio. Euro betrifft, so soll diese etwa zur Hälfte für die Harmonisierung der Flugzeugflotte verwendet werden, sagt Finanzvorstand Thomas Kleibl.
Die Vielzahl an Flugzeugtypen, die die AUA derzeit einsetzt, verursacht hohe Kosten, weil Piloten und Wartungspersonal jeweils nur bei jenen Flugzeugen eingesetzt werden können, für die sie ausgebildet wurden.
Die zweite Hälfte der Kapitalerhöhung soll als Reserve dienen: Sollte eine Luftfahrtkrise wie nach dem Ausbruch der SARS-Epidemie ausbrechen, will die AUA dennoch in der Lage sein, sämtliche Investitionsvorhaben beizubehalten. Kleibl vergleicht das mit einem Betriebsmittelkredit.
Die Lieferschwierigkeiten beim Airbus 380 helfen der AUA übrigens auch finanziell. Der Wert ihrer alten Flugzeuge steigt - was bei einem Verkauf oder einer Vermietung mehr Geld bringt.