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Wien. Der AUA-Pilotenstreit köchelt weiter. Jetzt steht Pfingsten vor der Tür, und viele Kurzurlauber, die bei Austrian gebucht haben, bangen nach den Ausfällen der vergangenen beiden Wochenenden und dem Theater rund um krankgemeldete Kapitäne um ihre Flüge. Die AUA selbst betont, für den Fall weiterer Ausfälle mit Aushilfen der Lufthansa gerüstet zu sein. Zuletzt musste die deutsche Mutter-Airline am vergangenen Samstag einspringen, da die AUA wegen "Crew-Mangels" gezwungen war, zwei Frankfurt-Flüge zu streichen.
Womit AUA-Kunden am Freitag jedenfalls rechnen müssen, sind verspätete Abflüge ab Wien. Denn an diesem Tag hält das Bordpersonal ab 9.00 Uhr eine weitere Betriebsversammlung am Flughafen ab. Wobei unklar ist, wie lange sie dauert. Laut APA ist der Saal für den ganzen Tag gemietet.
"Die Situation spitzt sich zu"
Unterdessen pocht der Betriebsrat nach wie vor auf Gespräche mit dem Vorstand über sein Angebot eines Sparpakets für das fliegende Personal. Das Management hat dieses Angebot jedoch schon Ende April abgelehnt, die Abgeltung von Abfertigungs- und Pensionsansprüchen hätte rund 160 Millionen Euro gekostet. "Es gab einen Brief des Vorstands an alle Mitarbeiter, dass wir uns das nicht leisten können", so AUA-Sprecher Peter Thier zur "Wiener Zeitung".
Dass die AUA ihren Flugbetrieb nun zur kostengünstigeren Tochter Tyrolean auslagert (per 1. Juli), ist für ihre Piloten und Flugbegleiter freilich ein rotes Tuch. "Die Verunsicherung wächst von Tag zu Tag", sagt Bordbetriebsratschef Karl Minhard. Dass der Vorstand versuche, die Mitarbeiter in Einzelgesprächen vom Betriebsübergang zu "überzeugen", erhöhe die Verunsicherung nur weiter. Minhard: "Die Situation im Unternehmen spitzt sich zu."
Um den Übergang zur Tyrolean noch zu stoppen, will sich der Betriebsrat diese Woche erneut um ein "ernsthaftes" Gespräch bemühen. "Wir stehen für eine Verhandlungslösung bereit - bis zuletzt", so Minhard. Dazu die AUA: "Wir laden den Betriebsrat ein, mit uns über die Zukunft des Unternehmens zu sprechen." Doch damit ist der jetzige Betriebsübergang sowie ein späterer Konzern-Kollektivvertrag gemeint.