Zum Hauptinhalt springen

AUA trotzt der Luftfahrtkrise

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Die heimische Luftfahrtgesellschaft Austrian Airlines (AUA) will sich von der derzeit herrschenden Luftfahrtkrise nicht unterkriegen lassen: Mit einem straffen Maßnahmenpaket wolle sie auch in fünf Jahren noch ein "eigenständiger, starker Nischenanbieter" sein, erklärte AUA-Chef Vagn Sörensen gestern in einer Pressekonferenz.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Um das geplante Volumen von 260 Mill. Euro bei den Einsparungen zu erreichen, werde die AUA u.a. Flugzeuge und Strecken stilllegen, Investitionen stoppen bzw. verschieben, Beteiligungen "ohne Tabu" verkaufen und beim Catering einsparen. Aber auch beim Personal werden harte Schnitte gemacht: Die Personalkosten sollen bis Ende 2002 um 15% gesenkt und 930 der 8.000 Mitarbeiter abgebaut werden. Außerdem werde über einen Gehaltsverzicht von durchschnittlich 7% verhandelt, so Sörensen.

Erfreulich sei, dass man den Rechtsstreit mit der Lauda Air habe beilegen können. Die Lauda Privatstiftung habe alle Anteile an der Lauda Air an die AUA abgegeben, die damit 99% der Lauda Air kontrolliert, sagte Sörensen. Außerdem zieht sich die Lauda Air aus der Lauda Air Italy zurück. Trotz des wieder hergestellten guten Einvernehmens werde Niki Lauda selbst aber nicht mehr in Österreich fliegen, betonte Sörensen.

Die AUA-Gruppe (AUA, Lauda Air, Tyrolean Airways und Rheintalflug) musste in den ersten neun Monaten 2001 teils deutliche Ergebnisrückgänge hinnehmen. Der Betriebserfolg lag bei minus 19, 3 (nach plus 16,8) Mill. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) fiel auf minus 75 (minus 7,2) Mill. Euro. Das in der Luftfahrt maßgebliche EBITDAR, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Amortisation und Leasingkosten, wuchs gegenüber auf 207 (182,9) Mill. Euro. Insgesamt sei man im Wachstum um rund zwei Jahre zurückgeworfen. Mit dem Partner Lufthansa strebe die AUA eine engere Kooperation an, eine Beteiligung - auch im Sinne einer Übernahme des 10%-Aktienpaketes der Swissair an der AUA - werde aber ausgeschlossen, so Sörensen.