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AUA verschärft heuer Sparmaßnahmen

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Den Turnaround habe man im vergangenen Jahr geschafft, doch der Irak-Krieg und SARS würden für heuer keine gesicherte Prognose zulassen, sagte Vagn Soerensen, Vorstandsvorsitzender der heimischen Austrian Airlines (AUA), am Donnerstag in der Bilanzpressekonferenz. Er rechne mit einem EBIT höchstens auf dem Niveau von 2002. Das Unternehmen werde daher auch heuer den Sparstift ansetzen müssen.


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Neben der Kürzung von Flugfrequenzen und den bereits eingeleitete Maßnahmen im Personalbereich (die AUA hat wie berichtet 150 Mitarbeiter beim AMS im Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet) werde auch Kurzarbeit oder Teilzeit angedacht - dazu sei allerdings die Zustimmung der Belegschaftsvertreter nötig, sagte Finanzvorstand Thomas Kleibl.

Zusätzlich zu den eingeleiteten Sparmaßnahmen stellte das AUA-Management weitere Schnitte in Aussicht, die allerdings nicht präzisiert wurden. Das Ziel von 5% Kostensenkung für 2003 wurde jedoch schon verschärft, in drei Monaten sollen weitere 10% eingespart werden. In Summe entspricht das einer Kosteneinsparung von rund 65 Mill. Euro. Noch ausständig sind Maßnahmen im Bereich der Flottenbereinigung, der Verkauf des Unternehmenssitzes in Wien-Oberlaa und die Einführung eines billigeren Gehaltsschemas für neu eintretende AUA-Piloten. Die angekündigte neue Markenarchitektur, mit der die Regionalflugtochter Tyrolean Airways näher an die AUA herangeführt werden soll, wurde auf Herbst verschoben. Gescheitert ist der geplante Verkauf der 35%-Beteiligung am Cateringunternehmen Airest.

Im Geschäftsjahr 2002 hat die Luftfahrtgruppe aus AUA, Lauda Air und Tyrolean Airways den Turnaround geschafft. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich von minus 88,9 Mill. auf plus 41,4 Mill. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mieten (EBITDAR) stieg auf 463,2 (219,6) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern drehte von minus 164,1 Mill. auf plus 4,2 Mill. Euro. Die Umsatzerlöse kletterten um 5,2% auf 2,2 Mrd. Euro.

Obwohl man die Verschuldung um 16% auf knapp 2,3 Mrd. Euro reduzieren habe können, würden die Verbindlichkeiten aber immer noch sehr hoch liegen, betonte Soerensen. Der Verschuldungsgrad (Net Gearing) sank von 337,9 auf 290,4%.

Ein Rekordergebnis erzielte die AUA mit 70,5% bei der Passagierauslastung auf den Linienflügen. Ende 2002 beschäftigte die Gruppe 7.271 Personen, um 4,6% weniger als ein Jahr davor. Planmäßig hat sich das Unternehmen seit August 2001 von 1.003 Personen getrennt. Im Jahr 2002 verringerte die AUA ihre Investitionen in Sachanlagen von 441 auf 248,7 Mill. Euro.