Lufthansa-Tochter hütet 300 Millionen. | Wien. Seit knapp drei Wochen ist die schwer defizitäre AUA Teil des Lufthansa-Konzerns. Gelder der Republik Österreich sollen dazu beitragen, die zuvor staatliche Fluglinie wieder aufzumöbeln. Geflossen sind die Gelder schon längst - nämlich, wie mit der Deutschen Lufthansa vereinbart, am 3. September, dem Tag des offiziellen Eigentümerwechsels. Nur: Angekommen sind sie bei der AUA bis jetzt noch nicht.
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Unter dem Strich geht es um rund 300 Millionen Euro, die vor allem für den Abbau des riesigen Schuldenberges vorgesehen sind. Die staatliche Sanierungsbeihilfe ist zwar in Summe mit einer halben Milliarde veranschlagt, doch 200 Millionen Euro (in Form eines Überbrückungskredits) hatte die Republik der maroden AUA schon im heurigen Frühjahr zukommen lassen. Und deshalb musste der Bund dem Lufthansa-Konzern bei seinem Ausstieg aus der AUA zuletzt nur noch rund 300 Millionen überweisen.
Derzeit wird dieser Geldbrocken von einer Zweck gesellschaft der Lufthansa gehütet, wie die "Wiener Zeitung" aus informierten Kreisen erfahren hat. Diese Gesellschaft soll, so heißt es, in den nächsten Monaten mit einer Tochter der AUA verschmolzen werden. Erst dann sind die Staatsgelder, für die die AUA ihre Kapazitäten laut den Vorgaben aus Brüssel um 15 Prozent zurückfahren muss, fix im Haus der rot-weiß-roten Airline.
Geldspritze noch heuer?
Unabhängig davon kann die Lufthansa jederzeit eine Kapitalerhöhung bei der AUA durchführen. Einen Vorratsbeschluss dafür gibt es seit 14. Juli. Ob die Kranichlinie noch heuer frisches Geld in ihre Neuerwerbung pumpt, ist derzeit unklar. Bei der AUA heißt es, die Liquidität sei bis über das Jahresende hinaus gesichert.