Irak-Krise und Konjunkturschwäche lassen die Austrian Airlines (AUA) nicht aus dem Tiefflug kommen. Das Unternehmen ist mit steigendem Qualitätsbedürfnis bei gleichzeitig wachsender Preissensibilität konfrontiert. Ansprüche, die besonders nachdrücklich von den Reisemanagern österreichischer Unternehmen gestellt werden, wie bei der Tagung der Austrian Business Travel Association (ABTA) deutlich wurde.
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Die AUA habe wenig Aussichten auf einen Höhenflug: "Unser Ergebnisziel von 120 Mill. Euro werden wir aufgrund von Konjunkturschwäche und Irak-Krise nicht halten können", erklärte Thomas Kleibl, AUA-Finanzvorstand bei der jüngsten ABTA-Tagung. Konsequenzen seien ein fortgesetzter Personal- und Investitionsstopp, Kostenreduktionen von 45 Mill. Euro bis Ende 2003 sowie eine Reduktion des "aktiven" Flugzeugbestands. Stark zu schaffen mache der AUA das stark reduzierte Reisebudget vieler Unternehmen bis hin zu einer generellen "Reiseverweigerung", so Kleibl. Dazu komme die gestiegene Preissensibilität infolge der Billiganbieter. "Und wir bekommen dafür die Rechnung präsentiert", bedauert Kleibl. Mit dem Finanzjahr 2002 zeigt sich Kleibl "recht zufrieden." Dennoch ging das Passagieraufkommen in der Gruppe 2002 am Nordatlantik um 3,8% zurück und lag auch in Asien und Europa 2002 weit unter den Erwartungen. Vor allem das obere Preissegment rutsche immer mehr ab, das Buchungsverhalten ändere sich dramatisch.
Die Tarifsysteme müssten daher angepasst werden, sagt Kleibl. Im Niedrigpreis-Segment biete die AUA "E-Weekend" und "Click and Fly" mit einem Kontingent von bis zu 15.000 Sitzen pro Woche. Dennoch will die AUA weiterhin "Qualitatätscarrier" bleiben und dies auch als "added value" verkaufen. Um das zu verwirklichen, will sie sich verstärkt als "Spezialist im Ost-West-Transfer" präsentieren. Kleibl dazu: "Dank bilateraler Abkommen aus der Vergangenheit haben wir da nach wie vor Vorteile gegenüber der Konkurrenz, die wir ausspielen und in die Allianz einbringen können." Weitere Ziele sind die Forcierung der starken globalen Allianz, der Ausbau der Marktposition am Heimmarkt, die Erhaltung der Qualitätsmarke - "wir wollen die Singapur-Airline Europas werden" - und die Steigerung des Unternehmenswertes.
In Zukunft dürften die Billiganbieter mit zunehmend großen Flotten nicht mehr so viel an "Mehrwert" lukrieren können und damit auch nicht mehr derartige Preisvorteile haben, hofft Kleibl. In Kontinentaleuropa sei das Potential der Niedrigpreis-Fluglinien (Marktanteil: 2,5%) ohnehin weit geringer als in den USA (16,4%), Australien und Kanada (12,4 bzw. 15,1%) oder Großbritannien und Irland (8,5%). Hinsichtlich der Qualität will die AUA noch zulegen. "Mit der Integration der Gruppe sind wir noch nicht dort, wo wir hinwollen. Derzeit sind wir für den Kunden nicht homogen", räumt Kleibl ein. In Zukunft soll sich die AUA als Linienprodukt und Lauda Air als Leisure Produkt etablieren.
Im Bezug auf USA-Flüge versucht Kleibl zu beruhigen: Wer seine Buchungsdaten nicht weitergebe, könne seit dem 5. März 2003 nicht mehr in die USA einreisen. Daten aus Vielflieger-Programmen werden aber nicht weitergegeben.