Banken, Gewerbe, Handel - in praktisch allen Branchen wurden vergangenes Jahr mehr Einbruchsdiebstähle verzeichnet, erläuterte gestern der UNIQUA-Chef Kostantin Klien, der am 1. Juli als neuer Präsident dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreich vorstehen wird. Die Versicherungsleistungen lagen daher im vergangenen Jahr deutlich über Prämieneinnahmen, beklagen die Assekuranzen.
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Im Jahr 2003 mussten die österreichischen Versicherungen in der Sparte Einbruch-Diebstahl um 2 Mio. Euro mehr an Versicherungsleistungen zahlen, als sie durch Prämien einnehmen konnten. Aber nicht nur im gewerblichen Bereich, auch "beim Autodiebstahl und im Wohnungseinbruch hat sich die Kurve nach oben bewegt", sagte Klien.
Dennoch stünde nun keine unmittelbare Prämienerhöhung bevor, versuchte der scheidende Präsident des Versicherungsverbandes, Generali-Chef Dietrich Karner, zu beschwichtigen. Vielmehr setze der Verband auf Aufklärung und Information.
"Die Sicherheit für Betrieb, Wohnung und Fahrzeug hat zunächst einmal jeder selbst in der Hand", betonte Herwig Haidinger, Leiter des Bundeskriminalamts. Vorallem im privaten Bereich werden kaum Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wohnungen seien großteils unzureichend gegen unbefugten Zugang geschützt. Herumliegende Wertgegenstände in parkenden Autos, wie Laptops und Bekleidung, würden regelrecht zum Zugreifen einladen, beschrieb Othmar Thann vom Kuratorium für Schutz und Sicherheit (KUSS) die Leichtfertigkeit, mit der die Österreicher mit ihren Besitztümern umgehen. Der Anstieg der Delikte ist laut Haidinger aber auch darauf zurückzuführen, dass die Diebe immer besser organisiert und geschult sind.
Bei den Versicherungen gibt es bereits jetzt ein Belohnungssystem im Sinne von Prämienrabatten, wenn der Versicherte besondere Sicherheitsvorkehrungen trifft. "Wer in seinem Wochenendhaus eine Alarmanlage hat, kann mit einer Prämienreduktion von etwa 20% rechnen", erklärte Herbert Fichta, Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung.
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